Europas Leitbörsen zu Mittag weiter ohne klare Richtung
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag im Mittagshandel weiter keine klare Richtung gefunden. Die Zinsentsc...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag im Mittagshandel weiter keine klare Richtung gefunden. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag wirft ihre Schatten voraus.
Der Euro-Stoxx-50 verlor gegen 12.00 Uhr kaum spürbare 0,10 Einheiten auf 3.506,35 Punkte und notierte prozentuell damit unverändert. Der FTSE-100 der Börse London gewann 37,89 Zähler oder 0,60 Prozent auf 6.393,98 Stellen. In Frankfurt verlor der DAX 19,29 Einheiten oder 0,17 Prozent auf 11.362,94 Zähler.
Neben der Zinssitzung der EZB steht diese Woche mit dem US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag ein weiterer wichtiger Termin am Programm. Im Vorfeld herrscht unter den Anlegern Zurückhaltung vor. Was die EZB angeht, sind sich Marktbeobachter mittlerweile einig, dass die Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern wird. Eine Senkung des bereits negativen Einlagezinssatzes, aber auch eine Ausweitung der laufenden Anleihekäufe wird von Analysten als wahrscheinlich betrachtet.
Der US-Arbeitsmarktbericht wiederum ist der letzte vor der Dezember-Sitzung der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed). Auf dieser könnte sie die erste Zinserhöhung seit 2006 beschließen. Sollte sich der US-Arbeitsmarkt im November weiter robust entwickelt haben, gilt ein solcher Schritt als sehr wahrscheinlich.
Am heutigen Handelstag wurden Einkaufsmanagerindizes aus der europäischen Industrie veröffentlicht. Die Barometer aus Italien und Deutschland lagen über, jene aus Frankreich und Großbritannien etwas unter den Erwartungen. In allen vier Staaten blieb es jedoch über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Für den gesamten Euroraum liegt der Index im November erwartungsgemäß bei 52,8 Punkten. Am Nachmittag steht noch der Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) aus den USA am Programm.
An der Börse London gehörten Bankwerte zu den großen Gewinnern. Alle sieben Großbanken des Vereinigten Königreichs haben den Stresstest der britischen Notenbank bestanden. Auch beim als Wackelkandidat geltenden Finanzinstitut Standard Chartered rutschten die Kapitalquoten im Krisenszenario nicht unter die Mindestvorgaben. Standard-Chartered-Aktien legten im Mittagshandel 1,27 Prozent zu. Noch klarer fiel das Plus bei Barclays (plus 3,78 Prozent), Royal Bank of Scotland (RBS) (plus 2,95 Prozent) und Lloyds (plus 2,14 Prozent) aus.
Am europäischen Festland zeigten sich Bankaktien ebenfalls gesucht. Im Euro-Stoxx-50 notierten Intesa Sanpaolo (plus 0,86 Prozent), Deutsche Bank (plus 0,82 Prozent) und Banco Santander (plus 0,48 Prozent) im Spitzenfeld.
An untere Ende des Index rutschten Air Liquide mit einem Minus von 3,38 Prozent. Die Senkung der längerfristigen Ziele bei dem deutschen Industriegase-Hersteller Linde für das Jahr 2017 strahlte Händlern zufolge negativ auf die Aktie des französischen Branchenkollegen aus.
In Zürich verloren die Aktien des Versicherungskonzerns Zurich Insurance 0,52 Prozent. Konzernchef Martin Senn ist zurückgetreten. Verwaltungsratspräsident Tom de Swaan übernimmt die Konzernleitung interimistisch. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA245 2015-12-01/12:16