NATO will Luftverteidigung der Türkei weiter stärken
Brüssel/Ankara (APA/AFP) - Die NATO will die Türkei weiter bei der Stärkung ihrer Luftverteidigung unterstützen. „Wir werden an weiteren Maß...
Brüssel/Ankara (APA/AFP) - Die NATO will die Türkei weiter bei der Stärkung ihrer Luftverteidigung unterstützen. „Wir werden an weiteren Maßnahmen arbeiten, um die Sicherheit der Türkei zu gewährleisten“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag vor dem Treffen der Außenminister des Bündnisses in Brüssel. Dabei gehe es auch um die Verbesserung der Luftabwehr.
Stoltenberg betonte jedoch, dies sei keine direkte Reaktion der NATO auf den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei. Die NATO unterstütze ihr Mitglied Türkei seit Jahren bei der Verbesserung der Verteidigungskapazitäten, sagte Stoltenberg. Die NATO-Außenminister würden bei ihrem zweitägigen Treffen ab dem Nachmittag darüber beraten, wie diese Unterstützung fortgeführt werden könne. Gleichzeitig gehe es darum, die Spannungen mit Russland zu entschärfen. Dabei gehe es um die Verbesserung von „Mechanismen, um die Art von Vorfällen, wie wir sie vergangene Woche gesehen haben, zu vermeiden.“
Nach Darstellung Ankaras war der russische Kampfjet am 24. November von Syrien aus in den türkischen Luftraum eingedrungen. Einer der beiden russischen Piloten wurde bei dem Abschuss getötet. Russlands Präsident Wladimir Putin fordert von Ankara eine Entschuldigung und hat wegen des Vorfalls Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei verhängt. Ankara lehnt eine Entschuldigung kategorisch ab.
Wegen des Bürgerkriegs in Syrien unterstützt die NATO die Türkei seit 2012 bereits mit Luftabwehr-Systemen vom Typ Patriot. Der NATO-Einsatz dazu läuft Ende des Jahres aus. Deutschland und die USA haben ihre Batterien bereits abgezogen, nur Spanien ist derzeit noch vor Ort.
Stoltenberg machte keine Angaben dazu, wie eine künftige Unterstützung des Bündnisses für die Türkei konkret aussehen könnte. Er verwies aber auf Marine-Einheiten aus Deutschland, Dänemark und Großbritannien im östlichen Mittelmeer und die Stationierung von US-Kampfflugzeugen auf türkischem Boden. „All dies trägt zur Rückversicherung der Türkei bei“, sagte Stoltenberg.
Die NATO-Verteidigungsminister befassen sich zu Beginn ihres Treffens (13.30 Uhr) zunächst mit der Fortsetzung des Afghanistan-Einsatzes. Dabei geht es insbesondere um die Truppenstärke im kommenden Jahr. Zudem wollen die Minister am Mittwoch darüber entscheiden, ob sie Montenegro einladen, Mitglied des Bündnisses zu werden.
~ WEB http://www.nato.int/ ~ APA290 2015-12-01/13:03