WKÖ und E-Wirtschaft begrüßen Energieeffizienz-Verordnung
Wien (APA) - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die heimische E-Wirtschaft begrüßen die nun vorliegende Richtlinienverordnung zum En...
Wien (APA) - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die heimische E-Wirtschaft begrüßen die nun vorliegende Richtlinienverordnung zum Energieeffizienzgesetz. Kritik kommt dagegen vom Umweltdachverband - der am Dienstag von einem katastrophalen Signal zu Beginn der Pariser Weltklimakonferenz sprach - sowie auch vom Biomasse-Verband.
Für die WKÖ ist der Vollzugsaufwand in der Verordnung auf das notwendige Ausmaß reduziert worden. Überbordende oder nicht erfüllbare Verpflichtungen habe man vermieden, und es gebe Planungssicherheit, so WKÖ-Vizepräsident Jürgen Roth. Die Effizienzverordnung sei pragmatisch ausgerichtet, und die Klärungen darin wirkten für die Unternehmen ab sofort befreiend, obwohl die Verordnung erst mit 1. Jänner 2016 in Kraft trete, meinte Stephan Schwarzer, Leiter der umwelt- und energiepolitischen Abteilung der WKÖ, in einer Aussendung. Nötig seien jetzt noch weitere Methodenbeschreibungen von Recyclingwirtschaft über Öffentlichen Verkehr bis zu verhaltensorientierten Energieeinspar-Instrumenten, „damit jeder den passenden Beitrag leisten kann“.
Auch die E-Wirtschaft begrüßte am Dienstag die Verordnung als wichtige Klarstellung für mehr Planungssicherheit. Die Verordnung schließe viele Lücken im Energieeffizienzgesetz, die zu Unsicherheit geführt hätten, erklärte die Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, Barbara Schmidt. Für die verpflichteten Unternehmen der Branche sei der Pfad für die Erfüllung ihrer Vorgaben pragmatisch vorgezeichnet. Die Strombranche hat am Dienstag mit „effizienzmeister.at“ eine Plattform für Käufer und Verkäufer von Energieeffizienzmaßnahmen zur Erfüllung der Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes gestartet. Die Plattform wird vom Interessensverband Oesterreichs Energie finanziert, Registrierung und Verkauf von Maßnahmen können somit ohne Transaktionsgebühren erfolgen. Mit rund 550 Mio. kWh an Effizienzmaßnahmen sei die heimische E-Wirtschaft der größte singuläre Nachfrager am Markt, so Schmidt in einer Aussendung.
Der Umweltdachverband kritisierte die Richtlinienverordnung zum Energieeffizienzgesetz als „ein Schritt zurück in die Steinzeit vor allem aus umweltpolitischer Sicht“. Die vorliegende Verordnung lasse CO2-Reduktionsziele und somit eine umwelt- und klimafreundliche Ausgestaltung vermissen - ohne klare Reduktionsziele sei die Verordnung eine Farce, meinte Verbandspräsident Franz Maier in einer Aussendung.
Der Österreichische Biomasse-Verband zeigte sich erfreut, dass die eklatante Benachteiligung von erneuerbaren Energien gegenüber fossilen in der Verordnung entschärft werde. Doch würden fossile Energieträger im Namen der Energieeffizienz weiterhin gefördert, das sei ein „Wermutstropfen“, so Verbandspräsident Josef Plank.
~ WEB http://wko.at
http://oesterreichsenergie.at ~ APA432 2015-12-01/15:36