Assad erlangt Kontrolle über „Hauptstadt der Revolution“
Die letzten Rebellen ziehen sich aus der jahrelang von syrischen Regierungstruppen bombardierten Stadt Homs zurück. Lange Zeit war es die wichtigste Hochburg der Assad-Gegner.
Homs - Nach jahrelanger Belagerung und fast täglichem Beschuss durch die syrischen Regierungstruppen ziehen sich die Aufständischen auch aus dem letzten noch von ihnen kontrollierten Viertel von Homs zurück.
„Alle Rebellen werden den Bezirk Waer binnen zwei Monaten verlassen“, verkündete Provinzgouverneur Talal al-Barazi am Dienstag. In einer ersten Etappe würden am Samstag 200 bis 300 Bewaffnete abziehen. Insgesamt werden noch 2000 Oppositionskämpfer in Waer vermutet.
Regierung versprach Ende der Angriffe
Im Gegenzug für den Abzug der Rebellen verspricht die Regierung, ihre Angriffe auf das Viertel sowie die Belagerung zu stoppen. Wenn die letzten Kämpfer weg sind, sollen Polizisten kommen und für Sicherheit sorgen, aber keine Soldaten, sagte Barazi. „Wir haben uns geeinigt, den Frieden zu wahren und Militäreinsätze zu beenden, um die richtigen Bedingungen für die Umsetzung des Abkommens zu schaffen“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. An den Verhandlungen waren auch Vertreter der Zivilgesellschaft und der Vereinten Nationen beteiligt.
Das westsyrische Homs war lange die sogenannte „Hauptstadt der Revolution“ - die wichtigste Hochburg der Gegner von Machthaber Bashar al-Assad. In Waer im Westen der Innenstadt von Homs leben heute noch etwa 75.000 Menschen, vor Beginn des Konfliktes im März 2011 waren es 300.000. Das Viertel war das letzte in Homs, in dem sich die Rebellen gehalten hatten, nachdem die meisten Aufständischen die Altstadt schon im Mai 2014 verlassen hatten. (APA/AFP)