Anhörungen zu Farbpulver-Explosion in Taiwan begonnen
Taipeh (APA/AFP) - Gut fünf Monate nach der tödlichen Explosion in einem Freizeitpark in Taipeh haben in der taiwanischen Hauptstadt gericht...
Taipeh (APA/AFP) - Gut fünf Monate nach der tödlichen Explosion in einem Freizeitpark in Taipeh haben in der taiwanischen Hauptstadt gerichtliche Anhörungen begonnen. Mehrere Anhörige von Opfern sagten am Dienstag vor Gericht aus und forderten Gerechtigkeit für die 15 Toten und hunderten Verletzten. Auch der angeklagte Veranstaltungsmanager Lu Chung-chi erschien vor Gericht.
Die Anhörungen sind auf vier Tage angesetzt, ein Termin für den eigentlichen Prozessbeginn wurde noch nicht genannt. Der Unfall hatte sich am 28. Juni ereignet, als während einer Party im Freizeitpark Formosa Fun Coast Farbpulver explodierte. Das bunte Pulver aus Maisstärke war über einer tanzenden Menschenmenge versprüht worden. Es verwandelte sich in einen Feuerball und erfasste hunderte der rund tausend Gäste. Auslöser für die Explosion war nach Angaben der Ermittler der Kontakt des Pulvers mit der heißen Bühnenbeleuchtung.
Im Oktober wurde der Besitzer der Firma Color Play Asia, welche die Party organisiert hatte, angeklagt. Lu drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Mehrere Angehörige kritisierten, dass von ursprünglich neun Verdächtigen lediglich einem der Prozess gemacht wird.
In der Anhörung äußerten mehrere Hinterbliebene ihre Verbitterung über die Tragödie. „(Lu) hat unsere glückliche Familie zerstört“, sagte die Mutter eines Todesopfers vor Gericht. Sie zeigte ein Foto ihrer Tochter, die nach zwei Monaten im Krankenhaus verstorben war. Bis heute werden noch 28 der Verletzten im Krankenhaus behandelt, einer von ihnen ringt noch um sein Leben.