Ein Vampir kommt selten allein
Insgesamt 74 Vampir-Mädchen proben seit Monaten bis zum Umfallen. Frei nach dem bekannten Musical Tanz der Vampire haben sie ihre eigene Produktion auf die Beine gestellt. Ein wahrer Bühnen-Leckerbissen.
Von Eva-Maria Fankhauser
Fügen –Spitze weiße Zähne blitzen hervor, Vampire tanzen über die Bühne, überall Spinnweben und junge musikbegeisterte Mädchen singen, als gäbe es kein Morgen.
Die Mädchen der Tanzschule Dancesation in Fügen geben bei den Proben für ihr Musical „Sarah und Alfred“ alles. Seit März trainieren sie, sooft es ihre Freizeit zulässt, und haben zusammen mit ihrer Choreographin Mona Diehl und Regisseur Chris Budeck ein beeindruckendes Stück auf die Beine gestellt. „Die Begeisterung für Tanz der Vampire war von Anfang an riesig bei den Kindern. Die Rahmenhandlung ist dieselbe, wie beim Original. Aber wir haben ein paar Szenen weggelassen und die Mädls haben dafür andere Parts selbst erarbeitet“, freut sich Tanzschulinhaber und Choreograph Budeck.
Insgesamt 74 junge Tanzbegeisterte wirken an den beiden Tagen abwechselnd an der Vorführung mit. Neben den stundenlangen Tanz- und Singproben haben die Mädchen auch noch den Großteil der Requisiten selbst gebastelt und mit viel Liebe zum Detail bemalt. Auch die Kostüme sind zum Teil selbst genäht oder angepasst. An Kreativität und Talent mangelt es den Mädchen zwischen acht und 13 Jahren definitiv nicht.
Mit viel Spaß und vor Freude strahlenden Augen zeigen die Tanzschülerinnen bereits bei den Proben, was in ihnen steckt. Sie wirbeln über die Bühne, ziehen das Publikum mit ihren kräftigen und emotionsgeladenen Stimmen in den Bann und tanzen mit viel Leidenschaft. Die Vorfreude auf den großen Auftritt steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Auch, wenn das Lampenfieber schon jetzt die Runde macht – aber das gehöre einfach dazu, sind sich die Mädchen sicher. „Ich finde das gemeinsame Singen und Tanzen toll. Am besten gefällt mir das Lied Carpe Noctem, weil wir da mit Bändern tanzen und das macht viel Spaß“, erzählt Anna aus Hart, die eine der Hauptrollen spielt. Auch das viele Textelernen fällt ihr nicht schwer. Dass Carlijn aus Stumm eine Männerrolle spielt, stört sie nicht: „Der Graf ist mächtig und dass er Sarah beißen will, finde ich sehr spannend.“ Auch ihre Kollegin Stefanie aus Ramsau spielt eine männlichen Rolle: „Mir gefällt es, den Professor Abronsius zu spielen. Es ist eine ehrgeizige und wissende Rolle zugleich.“ Ihr Lieblingspart im Musical ist die Gruftszene, weil „die ist richtig spannend“.
Bei der Aufführung singen die jungen Mädchen alle Lieder und Texte live. Das ist mit Vampirzähnen gar nicht so einfach. „Das Singen ist schon ein bisschen schwer, aber es macht mir riesigen Spaß“, verrät Kira aus Fügenberg. Wenn ein Kichern durch die Mädelsrunde geht, dann hat Alena aus Schlitters ihren Auftritt. Sie spielt die lüsterne Magda. „Sie lachen, weil ich mit Luftballons ausgestopft bin, damit ich gut ausgestattet bin. Magda ist nämlich sehr beliebt bei den Männern“, verrät Alena lachend.
Das Musical wird am 12. und 13. Dezember im VZ Jenbach jeweils um 16 Uhr aufgeführt. Nachdem die Leistungsgruppe der Tanzschule heuer beim Deutschland Cup im Video-Clip Dancing überraschend den Sieg errungen hat, rundet das neue Musical ein gelungenes Tanzjahr ab.