Zürcher Börse schließt kaum verändert
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag kaum verändert geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich bis am Nachmitta...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag kaum verändert geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich bis am Nachmittag in einer recht engen Bandbreite meist etwas über dem Vortagesschluss, wurde aber gegen Handelsende nach enttäuschenden Konjunkturzahlen aus den USA noch etwas ins Minus gedrückt. Insgesamt würden sich die Anleger der EZB-Sitzung am Donnerstag wohl zurückhalten, hieß es am Markt.
Die Investoren hätten neue Stimulierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag bereits eingepreist, weshalb die am Vormittag vorgelegten guten Arbeitslosendaten aus Deutschland an den Aktienmärkten eher negativ aufgenommen worden seien, meinte ein Marktanalyst. Am Schweizer Markt standen am Dienstag vor allem die Zurich-Aktien im Zentrum, nachdem der Chef des Versicherers am Morgen seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.
Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsende praktisch auf Vortagesschluss bei 8.993,24 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab um 0,06 Prozent auf 1.356,63 Punkte nach während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,09 Prozent auf 9.241,18 Zähler zulegte.
Die Zurich-Aktien (-0,4 Prozent) gingen mit moderaten Verlusten aus dem Handel. Der vorbörslich vermeldete Rücktritt von Chef Martin Senn kam nicht ganz überraschend - in den Medien war schon verschiedentlich über den Abgang spekuliert worden. Am Markt wurde aber verschiedentlich die Befürchtung geäußert, dass die Neubesetzung der Zurich-Spitze die bisher sehr großzügige Dividendenpolitik des Versicherers tangieren könnte.
Deutliche Abgaben erlitten Galenica (-1,1 Prozent). Die Gruppe hatte am Dienstagmorgen das Datum für ihre Aufspaltung in eine Pharmafirma sowie ein im Logistik- und Apothekengeschäft auf das vierte Quartal 2016 festgelegt. Im Handel wurden die Neuigkeiten allerdings als eher kursneutral gesehen, da die Aufspaltung erwartet wurde. Die Kursabgaben wurden mit dem sehr starken Lauf des Titels erklärt; seit Anfang Jahr haben die Titel um fast 90 Prozent zugelegt.
Die größten Tagesverluste unter den Bluechips verzeichneten Transocean (-2,4 Prozent) sowie Actelion (-2,1 Prozent) - auch die Titel des Allschwiler Pharmakonzerns haben bisher eine starke Jahresperformance gezeigt (+25 Prozent). Abgaben gab es auch für LafargeHolcim (-0,7 Prozent), obwohl Chef Eric Olsen an einem Investorentag in London die angestrebten Synergieziele für den neu fusionierten Zementkonzern bekräftigte.
Bei den defensiven Index-Schwergewichte stützten die Pharmawerte Roche (+0,3 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent) leicht, während Nestlé (-0,1 Prozent) leicht nachgaben.
Fest zeigen sich die Aktien der Uhren- und Luxusgüterhersteller Richemont (+1,3 Prozent) und Swatch (+0,7 Prozent), die in den vergangenen Wochen noch klar nachgegeben hatten. Die Swatch-Titel würden vermehrt auch aus Renditeüberlegungen gesucht, heißt es im Markt: Investoren spekulierten darauf, dass der Uhrenkonzern nun alles daran setzen werde, eine starke Ausschüttung für die Aktionäre zu erwirtschaften.
Nach dem Kursanstieg vom Vortag konnten die Aryzta-Titel (+1,4 Prozent) am Dienstag weiter zulegen. Am Dienstag gab es eine Reihe positiver Analystenreaktionen auf die Quartalszahlenvorlage vom Montag: Der Backwarenkonzern habe immerhin einen Schritt zur Wiedererlangung des Anlegervertrauens gemacht, lobte etwa das CS-Research.
Die Privatbanken-Titel Julius Bär (+1,5 Prozent) setzten ihren Erholungskurs der letzten Wochen fort und auch UBS (+0,6 Prozent) und CS (+0,2 Prozent) legten zu. Klar fester zeigen sich zudem die Versicherungstitel Swiss Life (+1,6 Prozent) nach einer Ratingerhöhung von JPMorgan auf „Overweight“.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA531 2015-12-01/18:37