Hypo-U-Ausschuss - Berlin schweigt weiter zu Hypo-Investoren

Wien/Klagenfurt (APA) - „Dass Sie nur eine Million Euro über die Berlin & Co AG investiert haben, ist falsch“, hielt NEOS-Politiker Rainer H...

Wien/Klagenfurt (APA) - „Dass Sie nur eine Million Euro über die Berlin & Co AG investiert haben, ist falsch“, hielt NEOS-Politiker Rainer Hable dem Ex-Hypo-Chef Tilo Berlin im Hypo-U-Ausschuss vor. „Sie haben im Eingangsstatement wieder die Unwahrheit gesagt“, warf der Politiker dem Ex-Banker vor und kündigte an, dies anhand eines Dokuments zu beweisen.

„Wir legen ein Dokument vor, das zeigt, wer hinter dem 18,5 Mio. Euro schweren Gesamtinvestment steht. Es wurden auch 1,5 Mio. Euro von der Berlin&Co Holding GmbH investiert und an der sind Sie natürlich beteiligt“, so Hable. Berlin hatte zuvor nur von einem Investment über eine Million Euro über die Berlin&Co AG gesprochen.

Berlin hatte zuerst gesagt, er sei von der Berlin&Co Holding Gmbh - deren Geschäftsführer er ist -, nicht entbunden, weil es auch andere Gesellschafter gebe. Nach Vorlage des Dokuments durch Hable erbat er sich eine Pause zur Beratung darüber. Danach wies Berlin den Vorhalt zurück, die Unwahrheit zu sagen.

„Nach Studium diese Schriftstückes ist es für mich schwer, es in irgendeiner Form zu bewerten. Ich habe es in dieser Form noch nie gesehen. Es scheint um interne Vorgänge“ bei einer anderen Firma „zu gehen. Aber für mich ergibt sich nicht der geringste Hinweis auf Investoren daraus. Um welche Zahlungen es da geht, ist mir auch nicht klar.“ Bezüglich Berlin&Co Firmen könne es auch um „Kostenersätze“ gehen. „Es gibt keinen Hinweis auf eine Investoreneigenschaft dabei. Daher ist der Vorhalt der Unwahrheit falsch. Ich verwehre mich auch klar dagegen“, sagte Berlin.

Nach einer Debatte mit dem Verfahrensanwalt Bruno Binder, wie Hable Summen aus dem Papier schließen könne, erklärte Hable, man könne anhand der Unterlage Investitionssummen zurückrechnen und sehen, welche Investoren mit welchem Beteiligungsschlüssel bei der dritten Vorzugsaktientranche dabei waren. Binder hatte darauf verwiesen, dass Zinszahlungen nur unterstellt würden. Aus dem Wort „Payment“ könne man das nur als Meinung schließen.

Hable blieb dabei, es handle sich um Zinszahlungen, die anno 2008 an Investoren ausbezahlt worden seien. Rechne man die Zinssummen zurück, ergebe sich ein Investment von einer Million Euro durch die Berlin&Co AG, von 1,5 Mio. Euro von der Berlin&Co Holding GmbH und um weitere 16 Mio. Euro einer dritten Gesellschaft. So ergebe sich die bekannte Investitionssumme von 18,5 Mio. Euro, so Hable, der weiter meinte: „Die Frage ist ja viel mehr, wer hinter den 16 Mio. Euro steht, angeführt ist eine Gesellschaft, die Creative Business Capital Limited heißt - sagt Ihnen die etwas? Wer waren die Gesellschafter dieser Gesellschaft?“

Berlin: „Ich gebe zu Investoren keine Auskunft. Das habe ich vorhin schon gesagt.“ Die NEOS wollten ihm eine Verbindung zur Creative Business Capital Limited nachweisen.

Nach weiteren Nachfragen Hables wurde die Sitzung des parlamentarischen U-Ausschusses am Mittwoch einmal mehr unterbrochen - um zu klären, was die Auskunftsperson nun beantworten müsse und was nicht. Gewitzelt wurde von Grün-Mandatar Werner Kogler, am besten sei es bei der Auskunftsperson Tilo Berlin wohl, seine Fragen vorab zu schicken - und zwar gleich an dessen Vertrauensperson Malte Berlin.