Kalifornien-Schießerei - Ein Verdächtiger ist US-Bürger

Los Angeles (Kalifornien) (APA/AFP) - Nach der Schießerei auf einer Mitarbeiterfeier in einer Sozialeinrichtung in Kalifornien mit 14 Toten ...

Los Angeles (Kalifornien) (APA/AFP) - Nach der Schießerei auf einer Mitarbeiterfeier in einer Sozialeinrichtung in Kalifornien mit 14 Toten ist ein Verdächtiger als ein US-Bürger aus San Bernardino identifiziert worden. Ein Mann mit dem selben Namen arbeitet bei den Gesundheitsbehörden, die die Feier in der Sozialeinrichtung für Behinderte abhielten, berichtete die „LA Times“.

Bei dem Fest kam es Augenzeugen zufolge zu einem Streit, wonach ein Teilnehmer das Gebäude verlassen haben soll. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht. Es werde aber geprüft, ob sich ein frustrierter Mitarbeiter mit der Schießerei habe rächen wollen, sagte Polizeichef Burguan.

In und vor der riesigen Einrichtung, in der geistig behinderte Menschen betreut werden, spielten sich dramatische Szenen ab. Die Direktorin Lavinia Johnson sagte dem Sender CNN, sie habe mit ihren Mitarbeitern im Gebäude gewartet, bis sie von Polizisten nach draußen geführt worden sei. „Es war ein sehr traumatisches Ereignis für uns.“ Angehörige warteten vor dem Gebäude voller Angst auf Nachrichten. „Es dauerte eine Stunde, bis ich erfuhr, dass es meiner Tochter gut geht“, sagte eine 63-Jährige.

Einer Beobachtungsstelle zufolge war es bereits die 351. Massenschießerei in den USA in diesem Jahr, bei der mindestens vier Menschen angeschossen wurden. Erst vergangene Woche hatte ein Mann in einer Abtreibungsklinik im Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet und drei Menschen getötet.

Bei dem Blutbad am Mittwoch handelte es sich offenbar nicht um einen Amoklauf: „Die Information, die wir haben, ist, dass sie vorbereitet kamen“, sagte Burguan über die Täter. „Als wären sie auf einer Mission.“ Es müsse „zumindest von einer einheimischen terroristischen Situation“ gesprochen werden.

US-Präsident Barack Obama mahnte ein Mal mehr eine Verschärfung der laxen Waffengesetze an, um der Gewalt Einhalt zu gebieten: „Wir können Schritte machen, um die Chancen zu verbessern, dass sich diese Massenschießereien nicht so oft zutragen“, sagte er dem Sender CBS. Es gebe „ein Muster von Massenschießereien in diesem Land, das es nirgendwo sonst auf der Welt gibt“.

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton schrieb auf dem Onlinedienst Twitter: „Ich weigere mich, das als Normalität zu akzeptieren. Wir müssen handeln, um die Waffengewalt jetzt zu stoppen.“

Nach einem Angriff auf eine Volksschule in Newtown, bei dem vor drei Jahren 20 Kinder getötet worden waren, hatte Obama erstmals versucht, die Waffengesetze zu verschärfen. Der Lobbyverband National Rifle Association (NRA) lief dagegen aber Sturm, der Vorstoß scheiterte wenige Monate später im Senat. Auch weitere Versuche Obamas liefen ins Leere. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verbrieft, Schätzungen zufolge befinden sich rund 300 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz.