Israel sprengte weiteres Haus von mutmaßlichem Extremisten
Nablus (APA/AFP) - Israel hat das Haus eines Palästinensers gesprengt, der Anfang Oktober den Mord an einem Siedlerehepaar im Westjordanland...
Nablus (APA/AFP) - Israel hat das Haus eines Palästinensers gesprengt, der Anfang Oktober den Mord an einem Siedlerehepaar im Westjordanland in Auftrag gegeben haben soll. Die Armee sei Donnerstagfrüh nach Nablus eingedrungen und habe wenige Stunden später die Wohnung von Rajeb Alioua in die Luft gejagt, berichteten palästinensische Polizisten am Donnerstag.
Die Wohnung befand sich demnach im zweiten Stock eines Wohnhauses mit insgesamt vier Wohnung. Auch mehrere Nachbarwohnungen wurden stark beschädigt, wie Augenzeugen berichteten.
Ein Armeesprecher sagte, Rajeb Alioua sei ein Mitglied der Hamas-Bewegung im Westjordanland und habe Männer für den Mord an dem Ehepaar rekrutiert. Die beiden Siedler waren am 1. Oktober in ihrem Auto auf einer Straße im Westjordanland vor den Augen ihrer Kinder erschossen worden. Der Mord war zusammen mit einem Messerangriff mit zwei Toten in der Altstadt von Jerusalem Auslöser einer neuen Welle der Gewalt, bei der laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP inzwischen 17 Israelis und 103 Palästinenser getötet wurden.
Wenige Tage nach dem Mord an dem Ehepaar hatte Israel die Festnahme von fünf Verdächtigen verkündet, darunter Rajeb Alioua. Demnach handelte es sich um Hamas-Mitglieder. Die islamistische Bewegung bekannte sich aber nicht zu dem Mord. Erst am Mittwoch hatte Israel das Haus eines palästinensischen Attentäters im Flüchtlingslager Shuafat gesprengt, wobei es zu Straßenschlachten kam. Die israelische Regierung setzt die Zerstörung der Häuser von Attentätern als Abschreckung ein, doch sehen Kritiker darin eine unzulässige Kollektivstrafe.