Flüchtlinge - EU-Grenzagentur Frontex klagt über Personalmangel
Wien (APA) - Angesichts der Flüchtlingskrise klagte die EU-Grenzagentur Frontex über fehlendes Personal für die Sicherung der EU-Außengrenze...
Wien (APA) - Angesichts der Flüchtlingskrise klagte die EU-Grenzagentur Frontex über fehlendes Personal für die Sicherung der EU-Außengrenzen. Auf einen Aufruf am 2. Oktober habe es bisher zu wenig Hilfe der EU-Staaten gegeben, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri. „Wir verlangten 755 Grenzoffiziere, wir bekamen bisher nur 323, weniger als die Hälfte“, sagte Leggeri dem „Kurier“ vom Donnerstag.
Derzeit ist die Agentur unter anderem in der Operation Triton vor der Küste Italiens eingesetzt, sowie dem Einsatz Poseidon vor Griechenland. Der Frontex-Chef verteidigte die Arbeit der Agentur gegen Vorwürfe, man tue zu wenig für die Rettung von schiffbrüchigen Flüchtlingen im Mittelmeer. „Das ist nicht korrekt, 90 Prozent der Rettungen von Menschen in der Ägäis gehen auf Frontex zurück“, sagte Leggeri. Man nehme an Such- und Rettungsmissionen teil, obwohl die EU-Agentur dafür kein Mandat habe.
Kritik von Leggeri, dessen Agentur die EU-Außengrenzen schützt, gab es hingegen am Bau von Grenzzäunen durch einige Mitgliedsstaaten, darunter Österreich. „Ich bin wirklich betrübt, als Direktor von Frontex wie als Bürger Europas, dass Mitgliedsstaaten nun innerhalb der EU Zäune bauen“, sagte der französische Beamte, der seit Anfang 2015 die Agentur leitet. Es liege Europa nicht daran, Schutzsuchende an der Einreise nach Europa zu hindern. „Wir bauen keine Festung Europa“, betonte er.