Saudi-Arabien will Ölpreis-Verfall stoppen
Saudi-Arabien arbeitet an einem Vorschlag für eine Stabilisierung des Ölmarktes. Auch Russland soll mit einbezogen werden.
Singapur – Die Opec-Staaten sollen weniger Öl fördern – das will zumindest Saudi-Arabien. Beim Treffen der Ölminister am Freitag in Wien will das Land Druck machen. Händlern macht das offenbar Mut – der Ölpreis steigt.
In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Jänner 43,31 US-Dollar (40,81 Euro). Das waren 82 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI stieg um 64 Cent auf 40,58 Dollar.
Nach einem Bericht des Informations- und Analysedienstes „Energy Intelligence“ erwägt Saudi-Arabien eine Kürzung der täglichen Ölförderung um eine Million Barrel. Allerdings sei der Vorschlag an mehrere Bedingungen geknüpft, heißt es in dem Bericht mit Bezug auf einen nicht genannten OPEC-Delegierten. So solle die Kürzung nicht auf dem OPEC-Treffen an diesem Freitag beschlossen werden. Zudem müssten Ölproduzenten außerhalb der OPEC wie Russland in die Entscheidung eingebunden werden.
Der Bericht kommt überraschend, weil viele Beobachter nicht mit einem derartigen Schritt Saudi-Arabiens gerechnet haben. Allerdings kann es als fraglich gelten, ob die genannten Bedingungen zu erfüllen sind. Schon die Interessenlage innerhalb der OPEC gilt als sehr unterschiedlich, und die Beziehungen des Kartells zu Nicht-OPEC-Produzenten sind nicht sonderlich ausgeprägt. Mit dem Vorstoß reagiert das Land auf das hohe Überschussangebot auf dem weltweiten Ölmarkt, das die Preise massiv hat fallen lassen. (APA, dpa-AFX)