Serbischer Premier Vucic warnt vor neuen Konflikte am Balkan

Belgrad (APA) - Der serbische Premier Aleksandar Vucic hat zum Auftakt der zweitägigen OSZE-Ministerkonferenz in Belgrad vor neuen Konflikte...

Belgrad (APA) - Der serbische Premier Aleksandar Vucic hat zum Auftakt der zweitägigen OSZE-Ministerkonferenz in Belgrad vor neuen Konflikte auf dem Balkan gewarnt. Auch kleinste Konflikte könnten eine Kettenreaktion auslösen und in kleinen Orten würden oft große Tragödien beginnen, warnte Vucic am Donnerstag und appellierte zu mehr Zusammenarbeit der OSZE-Staaten bei der Lösung der Flüchtlingskrise.

Die Errichtung von Zäunen an Grenzen in der Region, die in diesem Jahr zur Hauptroute des anhaltenden Flüchtlingsstroms Richtung Europa geworden ist, kritisierte der serbische Regierungschef. Es gebe keine Lösung ohne Zusammenarbeit, so Vucic. Einheit und Kooperation sei auch bei der Terrorismusbekämpfung notwendig, unterstrich er. Auch wenn sein Land EU-Mitglied werden wolle, werde es trotzdem seine traditionell guten Beziehungen zu Russland aufrechterhalten, betonte Vucic.

Mit dem Treffen der Außenminister endet der einjährige OSZE-Vorsitz Serbiens. Sein Land habe bewiesen, dass es ein Faktor der globalen Stabilität sein könne, betonte der serbische Premier Aleksandar Vucic in seiner Begrüßungsansprache. Im Vordergrund der zweitägigen Tagung der Außenminister der 57 OSZE-Mitgliedstaaten steht die Bekämpfung des Terrorismus sowie die Flüchtlingskrise. Thematisiert werden auch Dauerbrenner wie etwa die Situation in der Ukraine. Zur Sprache soll auch die Medienfreiheit kommen.

Serbiens Außenminister Ivica Dacic, der seit Jahresbeginn den OSZE-Vorsitz führt, bekundete vor Beginn seine Erwartungen, dass es dem Ministerrat gelingen werde, wichtige Entscheidungen zu treffen. Diese müssen entsprechend den OSZE-Regeln mit Konsens gefasst werden.

Am Rande der Konferenz werden wichtige bilaterale Treffen erwartet, darunter jenes zwischen den Außenministern Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry. Lawrow wird außerdem am Donnerstag erstmals seit dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zusammenzukommen. Man wolle den türkischen Standpunkt hören, sagte Lawrow. „Es wäre traurig, falls es nichts Neues geben sollte.“

Österreich wird bei der Konferenz von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) vertreten, der bereits am Mittwochabend angereist ist. Auf seinem Programm stehen am Rande des Treffens auch bilaterale Gespräche mit seinen Amtskollegen aus der Ukraine, Georgien und der Schweiz sowie dem serbischen Premier Aleksander Vucic, wie ein Sprecher des Außenministeriums auf APA-Anfrage mitteilte.