Kritik an Außenminister Kurz in Geschlechtertrennungs-Debatte
Österreich und Europa erleben derzeit einen Andrang von Flüchtlingen, der die Politik an ihre Grenzen bringt und die Gesellschaft spaltet wie kaum ein anderes Thema. Wir berichten an dieser Stelle in einem Nachrichten-Ticker über aktuelle Entwicklungen zum Thema Flüchtlingskrise.
Wien – Die Flüchtlingskrise sorgt in Österreich weiter für hitzige Debatten. Heftige Kritik muss derzeit Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) einstecken, weil er jüngst eingefordert hatte, dass die Geschlechtertrennung bei AMS-Kursen für (arabische) Flüchtlinge abgeschafft wird. Rosa Logar, Leiterin der Wiender Interventionsstelle gegen Gewalt, kann das nicht nachvollziehen.
Wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und der Österreichische Frauenring hält Logar spezifische Kurse zur Förderung weiblicher Flüchtlinge für sinnvoll.
Logar zeigte sich über Aussagen von Minister Kurz, der die Geschlechtertrennung bei den „Kompetenzchecks“ des Arbeitsmarktservices kritisiert hatte, „bestürzt“. Sie verwies gegenüber der APA auf internationale Bestimmungen wie etwa die Istanbul-Konvention, die spezifische Maßnahmen zur Frauenförderung vorsehen. „Wir wissen, dass sich Frauen, auch österreichische, leichter tun, wenn sie Schulungs- und Lernräume haben, wo sie mit Frauen sprechen können und ihr Selbstbewusstsein stärken“, so die Leiterin der Interventionsstelle. Sie hofft, dass Kurz seine Kritik revidiert. (APA)
Über aktuelle Entwicklungen berichten wir in unserem Nachrichten-Ticker (mit Text- und Bildmaterial von APA/dpa/Reuters/AFP):
Flüchtlingskrise in der EU
Deutschland: Nach Flüchtlingsartikel tritt Philologenverband-Chef zurück
14:20 Uhr
Nach einem viel kritisierten Artikel über das Zusammenleben mit muslimischen Einwanderern ist der Vorsitzende des Philologenverbands von Sachsen-Anhalt, Jürgen Mannke, zurückgetreten. Nach "intensiven verbandsinternen Diskussionen der vergangenen Wochen" habe Mannke sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, teilte der Verband am Samstag mit. Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" (Samstag) darüber berichtet. Der Philologenverband vertritt die Interessen von Gymnasiallehrern.
In einer Verbandszeitschrift hatte Mannke vor gut einem Monat von einer "Immigranteninvasion" geschrieben und gefragt, wie junge Mädchen vor Sex mit muslimischen Männern gewarnt werden könnten. Später entschuldigte er sich für den Text. Der Artikel hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Mannke war auch ins Kultusministerium zitiert worden.
Proteste gegen Schließung von Hilfszentrum in Rom
13:52 Uhr