Profilbild sorgt für Bestürzung
Ein Eifelturmbild im WhatsApp-Profil eines Jenbacher Mandatars wurde zum Aufreger. War es ein Hacker-Angriff oder Absicht?
Von Eva-Maria Fankhauser
Jenbach – Hohe Wellen schlägt derzeit das WhatsApp-Profilbild eines Jenbacher Gemeinderates. Für mehrere Tage sei dort nämlich ein Bild zu sehen gewesen, das eine Unterstützung des Terroranschlags in Paris zum Ausdruck bringe.
Ein Halbmond und Stern als Anspielung auf die türkische Flagge im lila gehaltenen Hintergrund, während vorne der Eiffelturm in der Form des Halbmondes einknickt und umbricht – so sieht das Bild aus, welches bei der Bevölkerung mittlerweile Bestürzung und Unverständnis hervorruft. Die FPÖ Jenbach hat auf ihrer Facebook-Seite sofort reagiert und erklärt, dass jeder, der auf diese Art auf die verheerenden Anschläge von Paris reagiert, jedes Recht verspielt habe, eine öffentliche Funktion auszuüben und zur Verantwortung gezogen gehöre. Das Foto sei laut Michael Trenkwalder, stv. Bezirkparteiobmann Schwaz, bereits am Wochenende zu sehen gewesen. „Wir haben das Bild anonym zugespielt bekommen und das Geschehnis sofort bei der Polizei in Jenbach angezeigt“, erklärt Trenkwalder.
Der betroffene Jenbacher Mandatar Mustafa Isilak war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Sein grüner Parteikollege GR Wolfgang Palaver verriet, dass Isilak bereits mit der Polizei im Gespräch sei, um die Situation auflösen zu können. „Denn das Bild wurde nicht wissentlich auf Whats- App verwendet. Mustafa geht davon aus, dass sein Account gehackt oder manipuliert wurde“, betont Palaver.
Falls das Profilbild jedoch wissentlich verwendet wurde, fordert Trenkwalder den sofortigen Ausschluss Isilaks als Mitglied des Gemeinderates. Dies sei jedoch laut BM Dietmar Wallner nicht möglich: „Man könnte ihm höchstens den Rücktritt nahelegen. Ich habe heute bereits versucht, ihn anzurufen – leider erfolglos.“ Der Ortschef wolle noch das Gespräch mit Isilak suchen und dem mysteriösen Bild auf den Grund gehen.
Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig (Grüne) hält es für ausgeschlossen, dass Isilak mit Jihadisten in Verbindung stehe, da er bisher als Gemeinderat erfolgreich den Dialog der Kulturen umgesetzt habe. Laut Weratschnig habe Isilak selbst Meldung beim Verfassungsschutz gemacht.