Honduras, Myanmar und Haiti litten am meisten unter Extrem-Unwettern
Bonn (APA/AFP) - Honduras, Myanmar und Haiti haben in den vergangenen 20 Jahren am meisten unter extremen Unwetterereignissen gelitten. Das ...
Bonn (APA/AFP) - Honduras, Myanmar und Haiti haben in den vergangenen 20 Jahren am meisten unter extremen Unwetterereignissen gelitten. Das geht aus dem am Donnerstag in Bonn von der Umweltschutzorganisation Germanwatch veröffentlichten Klima-Risiko-Index hervor, der die Folgen von Überflutungen, Stürmen und Hitzewellen in der Zeitspanne von 1995 bis 2014 für fast alle Staaten der Erde vergleicht.
Die traurige Spitzenplatzierung dieser Länder im Global Climate Risk Index sei durch außergewöhnlich zerstörerische einmalige Katastrophen wie Zyklon Nargis (Myanmar, 2008) sowie die Hurrikane Sandy (Haiti, 2012) und Mitch (Honduras, 1998) bedingt, heißt es in der Auswertung der Analyse, die sich auf Daten des weltweit tätigen Rückversicherers Munich Re stützt. Auf diese drei Staaten folgen die Philippinen, Nicaragua, Bangladesch, Vietnam, Pakistan und Thailand.
Diese Länder seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten eher durch jährlich wiederkehrende Unwetterkatastrophen getroffen worden und hätten sich daher als zweiter Typ von besonders betroffenen Staaten in der „Spitzengruppe“ des Indexes etabliert, teilte Germanwatch mit. Geradezu ein Paradebeispiel dafür seien die Philippinen, die pro Jahr von etwa acht bis neun Taifunen getroffen würden.
Germanwatch verband die Index-Veröffentlichung mit der Forderung an die in Paris tagende Weltklimakonferenz der UN, einen weitreichenden Klimaschutzvertrag zu schließen und unter anderem auch Pläne für einen internationalen Ausgleichsmechanismus für die durch Unwetterereignisse verursachten Schäden zu beschließen. Neun der zehn laut Klima-Risiko-Index am schwersten betroffenen Staaten seien Entwicklungsländer, betonte die Umweltorganisation.
Auf Basis der von Munich Re gesammelten Daten erfasst der Index die Zahl der unwetterbedingten Toten sowie die Höhe der materiellen Unwetterschäden pro Land und setzt diese Werte dann in Beziehung zu Bevölkerungszahl und Bruttoinlandsprodukt, um die Auswirkung im Vergleich zu Größe und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu messen.
Germanwatch betonte, dass der Index keine umfassende länderspezifischen Analyse der durch den weltweiten Klimawandel verursachten Risiken liefert. Zum einen stütze er sich auf Daten aus der Vergangenheit, die nicht einfach als Zukunftstrend fortgeschrieben werden könnten.