Festnahmen nach tödlichem Brandanschlag auf Palästinenserfamilie
Jerusalem (APA/AFP) - Im Fall eines Brandanschlags, bei dem drei Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet wurden, haben die israel...
Jerusalem (APA/AFP) - Im Fall eines Brandanschlags, bei dem drei Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet wurden, haben die israelischen Sicherheitskräfte Tatverdächtige festgenommen.
Wie der Inlandsgeheimdienst Shin Bet am Donnerstag mitteilte, „wurden in den vergangenen Tagen Verdächtige festgenommen und verhört, gegen die der konkrete Verdacht besteht, an dem schlimmen Anschlag in der palästinensischen Ortschaft Duma beteiligt gewesen zu sein“.
In Duma, im Norden des von Israel besetzten Westjordanlands, waren in der Nacht zum 31. Juli zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden. Im Haus der Familie Dawabsha verbrannte ein 18 Monate alter Bub, seine Eltern starben kurz darauf an ihren schweren Brandverletzungen. Die schweren Brandwunden des vierjährigen Bruders werden weiter in einer israelischen Klinik behandelt.
Wie der Shin Bet weiter mitteilte, handelt es sich bei den Verdächtigen um junge männliche Israelis. Ihre Identität und ihre Anzahl unterliege weiter einer Nachrichtensperre. Nachgegangen werde auch dem Verdacht, „dass sie einer jüdischen Terrorgruppe angehören“. Die Ermittlungen würden gemeinsam vom Geheimdienst, der Polizei und dem Generalstaatsanwalt geführt.
Der Mordanschlag in Duma, zu dem vier Monate lang keine Ermittlungsfortschritte vermeldet wurden, ist neben dem Nutzungsstreit um den Jerusalemer Tempelberg ein entscheidender Auslöser für die seit Monaten andauernde schwere Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Unmittelbar nach dem Anschlag waren bereits verschiedene Angehörige der radikalen Siedlerjugend, die in illegalen Außenposten leben, in Verwaltungshaft genommen worden. Sie vertreten eine extremistische, messianische Auslegung des Alten Testaments und gehen gewaltsam gegen Palästinenser, aber auch gegen christliche Einrichtungen vor.