Nobelpreisträger Dario Fo gestaltete TV-Porträt über Maria Callas

Rom (APA) - Der italienische Literaturnobelpreisträger Dario Fo hat ein zweiteiliges TV-Porträt über das Leben von Maria Callas gestaltet. Der erste Teil wird am Freitagabend von Rai 1 gesendet, der zweite am 6. Jänner auf Rai 5. Dabei befasst sich der 89-Jährige mit der facettenreichen Persönlichkeit der griechischen Diva und wichtigen Menschen in ihrem Leben.

„Callas war eine außerordentliche Frau und Künstlerin, in deren Leben nichts selbstverständlich war. Die Opernwelt ist reich an Rivalitäten, Hass und Heuchelei. Callas war anders. Sie hat immer Regisseure bevorzugt, die keine banalen Lösungen suchten. Wie Luchino Visconti, der ihr gelehrt hat, sich mit Natürlichkeit auf der Bühne zu bewegen, was sie meisterhaft getan hat“, betonte Fo, der 1997 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, im Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ am Donnerstag.

„Callas bewegte sich auf der Bühne wie im Leben ohne Falschheiten. Visconti hat sie beim Übergang von der Oper zum Drama geführt“, berichtete der Mailänder. Beeindruckt sei er von dem riesigen Bedürfnis der Sängerin, geliebt zu werden. Daher habe er in seinem TV-Porträt sowohl Callas‘ Beziehung zum griechischen Reeder Aristoteles Onassis als auch zu ihrem Mann Giovanni Battista Meneghini beleuchtet, der sie stets unterstützt habe.

Seine Faszination mit dem Opernstar drückt Fo auch anderweitig aus: Bis Ende Jänner ist im Museum der Stiftung der Arena von Verona eine Ausstellung von Gemälden Fos, die vom Leben Callas‘ inspiriert wurden, zu sehen. Die rund 70 Gemälde wurden zuletzt einem Sammler verkauft, berichtete Fo. „Er hat auch die 30 noch nicht vollendeten Gemälde gekauft, die ich nicht ausgestellt habe“, sagte Fo.