Alternativ-Nobelpreisträger lobt Österreich für Anti-Atompolitik

Stockholm (APA) - Der Vertreter der für ihr kollektives Engagement gegen die Atommächte mit einem Alternativen Nobelpreise 2015 ausgezeichne...

Stockholm (APA) - Der Vertreter der für ihr kollektives Engagement gegen die Atommächte mit einem Alternativen Nobelpreise 2015 ausgezeichneten Marshallinseln, Tony de Brum, hat Österreich als „perfektes Beispiel“ der Solidarität bezeichnet. De Brum wies anlässlich der Verleihung zu Wochenbeginn auch auf Zusammenhänge zwischen militärischer und ziviler Nutzung von Atomenergie, Krieg und Klimawandel hin.

De Brum sagte im Journalistengespräch, man könne nicht zwischen der Herstellung von Nuklearwaffen und der zivilen Atom-Industrie trennen. Diese seien insbesondere in der Problematik von Atommüll und Überbleibseln von Kraftwerksunfällen und Atomwaffen-Tests stark ineinander verwoben. Deswegen sei die internationale Unterstützung seines Landes im Kampf für „nukleare Gerechtigkeit“ und eine atomwaffenfreie Welt durch Staaten wie durch Österreich so wichtig.

Der Minister, der als Repräsentant der rund 70.000 Einwohner der pazifischen Inselgruppe nach Schweden gereist war, erinnerte daran, dass sein Land durch das Verhalten von Großmächten schon mehrfach unter die Räder gekommen ist. Angefangen vom Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA zwischen 1941 und 1945, danach den Atomwaffen-Tests auf dem Bikini-Atoll, der zu den Marshallinseln gehört. Aktuell sind die Marshallinseln außerdem mit radioaktivem Treibgut von der Atomkatastrophe in Fukushima sowie dem steigenden Ozeanspiegel konfrontiert, der bereits mehrere Inseln mit dem völligen Untergang bedroht.

Die Marshallinseln versuchen mit rechtlichen Mitteln eine Abschaffung der Atomwaffen und ein Ende der zivilen Nutzung der Atomenergie zu erreichen. Für diese Bemühungen verlieh die schwedische Right-Livelihood-Stiftung heuer erstmals seit der Gründung des „Alternativen Nobelpreis“ vor 35 Jahren einem ganzen Volk einen undotierten Ehrenpreis.