Gasprojekt Turkish Stream wegen russisch-türkischem Streit auf Eis

Moskau/Ankara (APA/dpa/AFP) - Russlands wichtigstes Energieprojekt Turkish Stream liegt wegen des heftigen Streits zwischen Moskau und Ankar...

Moskau/Ankara (APA/dpa/AFP) - Russlands wichtigstes Energieprojekt Turkish Stream liegt wegen des heftigen Streits zwischen Moskau und Ankara vorerst auf Eis. Die Verhandlungen über die geplante Gaspipeline von Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei seien gestoppt, da die Arbeit der gemeinsamen Regierungskommission ausgesetzt worden sei, sagte Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag der Agentur Tass zufolge.

Grund seien die vom Kreml gegen Ankara verhängten Sanktionen nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei.

Der Chef des russischen Energieriesen Gazprom, Alexej Miller, sagte, der Ball liegt im Feld der Türkei. Falls Ankara Interesse an Turkish Stream habe, sollte die dortige Regierung ein Signal an Moskau senden. „Falls ein Vorschlag kommt, sehen wir ihn uns an“, sagte er.

Turkish Stream soll vom russischen Küstenort Anapa über den europäischen Teil der Türkei bis nach Griechenland weitergebaut werden. Gazprom strich im Oktober die Pläne von vier auf zwei Stränge zusammen, die eine Kapazität von 32 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr haben. Als Grund für die Reduzierung nannte das Unternehmen den vereinbarten Ausbau der Ostseepipeline Nord Stream von Russland nach Deutschland, an dem sich auch die OMV beteiligt. Gegen diese Pläne protestieren das für russisches Gas wichtige Transitland Ukraine und weitere osteuropäische Staaten.

Turkish Stream soll die geplante Leitung South Stream ersetzen, die unter dem Schwarzen Meer und an der Ukraine vorbei Gas nach Südeuropa bringen sollte. Durch die Leitung soll ebenfalls an der Ukraine vorbei Gas in Richtung Europa strömen.