Literatur

Mit dem Blaulicht zum Bahnhof

Joe Fischlers erster „Veilchen“-Krimi hat sich über 25.000-mal verkauft. Mit „Veilchens Feuer“ legt Fischler nun Teil zwei der Reihe vor.
© Andreas Rottensteiner / TT

Der Innsbrucker Autor Joe Fischler lässt seine Kommissarin Valerie Mauser in ihrem zweiten Fall „Veilchens Feuer“ in der Schlagerbranche ermitteln.

Innsbruck –Natürlich hat es einen ganz besonderen Reiz, wenn die Kommissarin auf der Salurner Straße mit Blaulicht Richtung Bahnhof zum Hotel Europa brettert und du dir jede Straßenkreuzung genau vorstellen kannst. Weil du sie ja selber schon gequert hast.Ohne Blaulicht versteht sich.

Das ist ein guter Grund, warum Regionalkrimis nach wie vor der Verkaufsschlager des Buchmarktes sind. Aber Regionalität alleine genügt freilich nicht. Da braucht es auch den richtigen Plot dazu. Und einen Autor, der ihn gut schreiben kann. Nach seinem Debüt „Veilchens Winter“, das kürzlich mit dem Goldenen Buch für 25.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet wurde, hat Joe Fischler nun seinen zweiten Alpenkrimi vorgelegt. Und mit „Veilchens Feuer“ führt er den Beweis, dass spannende Geschichten nicht notgedrungen in Berlin, London oder New York spielen müssen. Sondern auch in Innsbruck.

Veilchen also, genauer gesagt Valerie Mauser vom LKA, ist die Ermittlerin und sie hat diesmal eine besonders heikle Geschichte am Tisch: Wolf Rock, Star des Schlageruniversums, gibt sein großes Konzert im Bergisel Stadion (wir erinnern uns an die legendären Auftritte von Gianna Nannini oder Herbert Grönemeyer). Landeshauptmann Freudenschuss steht voll hinter diesem Projekt und die Karten sind längst ausverkauft. Und dann tauchen Drohbriefe auf: „Du wirst für deine Schandtat ’76 brennen!“

Veilchen und ihr Team klemmen sich dahinter, herauszufinden, was denn damit gemeint sein könnte, denn Wolf Rock selbst ist über diese mehr von Sex, Drugs and Rock’n’Roll geprägte Zeit seines Künstlerlebens kein guter Informant. Zugleich unternehmen sie alles, um den Künstler beim großen Auftritt zu schützen.

Mit seinem zweiten „Veilchen“-Abenteuer ist Fischler ein rundum guter Krimi gelungen: Da sind einmal die Bösen, von denen es eine gute Hand voll gibt, die alle für die Erpressung in Frage kommen könnten – aber wer ist es denn dann wirklich? Da sind auf der anderen Seite die Guten mit Veilchen an der Spitze, die eine runde Polizeitruppe mit hinreichend Schrullen und Eigenleben abgeben. Kurz: Man sehnt bereits Veilchens nächstes Abenteuer herbei. (cjw)

Krimi Joe Fischler: Veilchens Feuer. HaymonTb. 288 Seiten, 9.95 Euro. Lesung: Donnerstag, 10. Dezember, Buchhandlung Studia. Beginn: 19 Uhr.

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