Rotes Kreuz: Winter verschärft Notlage der Syrer

Damaskus/Genf (APA/dpa) - Der beginnende Winter verschärft nach Angaben von Helfern die Notlage von Millionen von Syrern. „Die humanitäre Situation verschlechtert sich von Tag zu Tag“, warnte der Nahost-Direktor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Robert Mardini, am Donnerstag. „Die Menschen sind mit einem bitteren Winter konfrontiert und haben nur noch sehr wenige Ressourcen.“

Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz bräuchten dringend einen besseren Zugang zu den Bedürftigen, um sie versorgen zu können. „Für viele, viele Menschen ist die Lage nichts weniger als kritisch“, sagte Mardini laut einer in Genf veröffentlichten IKRK-Mitteilung. Hilfe werde auch dadurch erschwert, dass beinahe fünf Jahre nach Beginn des Konflikts weite Teile der Infrastruktur Syriens zerstört oder stark beschädigt seien.

Insgesamt seien mehr als zwölf Millionen Syrer - unter ihnen 5,5 Millionen Kinder - auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als vier Millionen seien ins Ausland geflohen, vor allem in Staaten der Region wie Jordanien oder Libanon, wo diese Menschen oft unter „schrecklichen Bedingungen leben und angesichts fallender Temperaturen um etwas Wärme kämpfen“. Rund acht Millionen Syrer seien durch den Krieg innerhalb des eigenen Landes vertrieben worden.