Außenminister von Russland und Türkei zu Gespräch zusammengetroffen
Belgrad (APA/AFP) - Erstmals seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee sind die Außenminister der beiden Länder...
Belgrad (APA/AFP) - Erstmals seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee sind die Außenminister der beiden Länder zu einem Gespräch zusammengetroffen. Der russische Chefdiplomat Sergej Lawrow und sein türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu hätten ihr Gespräch wie geplant am Donnerstag um 15.15 Uhr am Rande des OSZE-Ministerrats in Belgrad begonnen, verlautete aus türkischen Diplomatenkreisen.
Der türkische Staatssender TRT berichtete, das Treffen in der serbischen Hauptstadt habe rund 40 Minuten gedauert. Über ein Ergebnis wurde zunächst nichts bekannt. In Belgrad hat am Donnerstag ein zweitägiges Treffen der Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) begonnen. Themen sind insbesondere der Ukraine-Konflikt, die Flüchtlingsfrage und der Anti-Terrorkampf.
Der Abschuss eines russischen Kampfbombers durch türkische Jagdflugzeuge an der türkisch-syrischen Grenze am 24. November hatte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara geführt. Nach türkischen Angaben drang das Flugzeug in den türkischen Luftraum ein. Russland dagegen wirft Ankara vor, den Kampfjet nach einem Einsatz gegen islamistische Rebellengruppen über syrischem Territorium gezielt vom Himmel geholt zu haben. Moskau beschloss daher eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen die Türkei.
Außerdem schaukelt sich das Wortgefecht zwischen der russischen und der türkischen Regierung seit Tagen hoch. Der russische Staatschef Wladimir Putin warf der Türkei am Donnerstag „Komplizenschaft mit Terroristen“ der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) vor. Putin und andere russische Politiker beschuldigten den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach dem Abschuss auch, zur Finanzierung des IS beizutragen, indem die Türkei der Jihadistenmiliz Erdöl abkaufe. Erdogan bezichtigte daraufhin seinerseits Russland, in den Öl-Handel mit den Jihadisten verwickelt zu sein. Lawrow hatte vor dem Gespräch mit Cavusoglu gesagt: „Wir werden uns anhören, was er zu sagen hat.“