RWE-Chef will mit Ökostrom aus der Krise
Düsseldorf/Essen (APA/Reuters) - RWE-Chef Peter Terium will nach dem angestrebten Konzernbau das Geschäft mit Ökostrom deutlich ausbauen. „W...
Düsseldorf/Essen (APA/Reuters) - RWE-Chef Peter Terium will nach dem angestrebten Konzernbau das Geschäft mit Ökostrom deutlich ausbauen. „Wenn der Aufsichtsrat unseren Plänen zustimmt, haben wir mehr Mittel dafür zur Verfügung“, sagte Terium am Donnerstag in einen Interview der Nachrichtenagentur Reuters. „Denkbar ist, dass wir in Zukunft wieder eine Milliarde Euro im Jahr in Erneuerbare Energien investieren.“
Das Management werde aber kein Geld verbrennen. Es gehe um Rentabilität. „Bei der geplanten Tochter halten wir ein Ergebniswachstum im einstelligen Prozentbereich für realistisch, bei den Erneuerbaren rechnen wir mit einem zweistelligen Ergebniswachstum pro Jahr.“
Terium äußerte sich erstmals öffentlich seit der Bekanntgabe der Pläne am Dienstag. Er will das Geschäft mit Ökostrom, Netzen und dem Vertrieb in eine Tochter abspalten und für Investoren öffnen. Zehn Prozent sollen im Zuge einer Kapitalerhöhung bis Ende 2016 an die Börse gebracht werden. Die RWE AG soll langfristig die Mehrheit behalten. Bei ihr bleiben die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sowie der Energiehandel. Der Aufsichtsrat soll am 11. Dezember über die Pläne entscheiden.
„Wir wollen uns vor allem auf Offshore- und Onshore-Windanlagen konzentrieren“, sagte der Niederländer. „Dabei könnten wir mit den höheren Mitteln auch höhere Anteile übernehmen, etwa 25 oder 49 Prozent.“ Bei Offshore habe er insbesondere Deutschland, Niederlande und Großbritannien im Blick. Bei Onshore gehe es darüber hinaus auch um Polen. „Wir setzen uns bei Offshore keine Zielgrößen in Megawatt. Es geht um Rendite.“ Das Unternehmen habe im Onshore-Bereich eine Kapazität von 2.000 Megawatt in Europa. „Wir wollen im Schnitt um 200 Megawatt pro Jahr wachsen.“ Neben der Windenergie sehe er auch Chancen im Solargeschäft mit größeren Photovoltaikanlagen. Als Regionen kämen etwa der Nahen Osten und Nordafrika sowie der Süden der USA und Kalifornien infrage.
RWE ist in Österreich an der Kärntner Kelag beteiligt.
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