Justiz und Kriminalität

40 Jahre Haft für bestialischen Mord an Studentin in der Türkei

In Ankara, Istanbul und Izmir gingen Menschen nach der Ermordung der Studentin auf die Straßen.
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Der Hauptangeklagte hatte eine junge Frau vergewaltigt, ermordet und angezündet. Sein Vater und ein Freund halfen ihm dann bei der Beseitigung der Leiche. Das Verbrechen hatte in der Türkei für massive Proteste gesorgt.

Mersin – Ein Gericht im südtürkischen Mersin hat am Donnerstag drei Männer wegen der brutalen Ermordung einer Studentin zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil bedeutet, dass die drei Männer mindestens 40 Jahre in Haft bleiben müssen, wie der Fernsehsender NTV am Donnerstag berichtete. Die Studentin Özgecan Aslan wurde im Februar vergewaltigt und getötet.

Hauptangeklagter war der 26-jährige Busfahrer Ahmet Suphi A.. Sein Vater und ein Freund halfen ihm laut Urteil bei dem Versuch, das Verbrechen zu vertuschen.

Demnach fuhr Özgecan am Abend des 11. Februar in Tarsus im Kleinbus von Fahrer A. Der Mann lenkte das Fahrzeug in ein Waldstück und fiel über die junge Frau her. Dann soll A. die 20-Jährige getötet haben. Um DNA-Spuren zu vernichten, setzte er den Leichnam in Brand. Der Vater von A. und ein Freund halfen ihm dabei. Die drei wurden wenig später gefasst.

Der Tod der Studentin hatte in der ganzen Türkei große Empörung und Demonstrationen gegen die anhaltende Gewalt gegen Frauen ausgelöst. Die Opposition und Menschenrechtler warfen der islamisch-konservativen Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, durch ihr konservatives Geschlechterrollen- und Familienbild der Gewalt gegen Frauen Vorschub zu leisten. Im vergangenen Jahr wurden der Menschenrechtsorganisation IHD zufolge 294 Frauen in der Türkei getötet. (APA)