Oö. Frächter Stadler fasste 6,5 Jahre Haft ohne Bewährung aus
Wien/Wels (APA) - Der oberösterreichische Frächter Gerhard Stadler ist heute, Donnerstag, nach einem überraschenden Geständnis vom Landesger...
Wien/Wels (APA) - Der oberösterreichische Frächter Gerhard Stadler ist heute, Donnerstag, nach einem überraschenden Geständnis vom Landesgericht Wels zu 6,5 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) vorab. Der 75-Jährige Unternehmer unter anderem wegen schweren Betrug und betrügerischer Krida angeklagt.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Der Verteidiger erbat Bedenkzeit.
Die auf drei Tage anberaumte Verhandlung endete bereits am zweiten Tag. Nachdem ihn Richterin Alice Sadoghi darauf aufmerksam gemacht hatte, dass sich ein Geständnis mildernd auswirken würde, hat Stadler ein volles Geständnis abgelegt. Die Schadenssumme wird mit 18 Millionen Euro beziffert.
Jahrelange illegale Beschäftigungen von ausländischen Fahrern hatten Stadler hohe Verwaltungsstrafen beschert, schreiben die OÖN. Finanz und Sozialversicherungen forderten mehr als 40 Millionen Euro an Abgaben. Daraufhin habe Stadler im Dezember 2012 begonnen, erste Firmen aus seinem Reich in die Insolvenz zu schicken. Erst waren zwei Firmen zahlungsunfähig, später folgten weitere.
Grob gesprochen wurde Stadler vorgeworfen, das Geschäftsmodell von einer zur nächsten Firma übertragen zu haben, die Verbindlichkeiten blieben in den alten (zahlungsunfähigen) Firmen, die Forderungen hat die neue Firma eingetrieben. Ermittelt wurde seit 2012.
Den Vorwurf der betrügerischen Krida hat Masseverwalter Wilhelm Deutschmann angezeigt. Dieser hat nachgewiesen, dass Stadler - nachdem er bereits als Einzelunternehmer Konkurs angemeldet hatte - weiterhin seinen Einfluss auf sein Firmengeflecht dazu verwendete, Gelder abzuziehen. Mit diesen bezahlte er seine Verwaltungsstrafen. Dazu kamen weitere Vorwürfe. Mildernd wurde das Geständnis gewertet, erschwerend die hohe Schadenssumme und eine Verurteilung wegen weiterer Vermögensdelikte.