Mitsubishi Outlander: Mehr als eine Schönheitskur
Mitsubishi wertet seinen Outlander kräftig auf. Die Änderungen sind äußerst weitreichend.
Von Lukas Letzner
Telfs – Obwohl der Mitsubishi Outlander zu den alten Hasen im immer noch boomenden Sektor der SUVs gehört, fristete er bis dato eher ein Mauerblümchen-Dasein. Zweifelsohne lag das nicht an seinen Qualitäten und soll sich mit der eben vorgestellten Modellpflege, die wir begutachten durften, komplett ändern.
Zu erkennen gibt sich unser überarbeiteter Outlander sofort, denn er bekam das aktuelle Markengesicht (es hört auf den Namen „Dynamic Shield“) verpasst. Die neuen Schürzen und Schweller lassen die Karosserie in Verbindung mit der dreidimensionalen Chromspange um einiges dynamischer dastehen. Zudem verstärken die neu gestalteten Leuchten mit integriertem LED-Tagfahrlicht und der angedeutete Unterfahrschutz die sportliche Note. Für den optischen Abschluss unseres Outlanders sorgen schließlich schicke 18-Zöller. Insgesamt wirkt der Grenzgänger niedriger, schlanker und breiter. Von außen scheint die Operation jedenfalls erfolgreich gewesen zu sein.
Die Technik
Motor: Vierzylinder-Diesel
Hubraum: 2268 ccm
Drehmoment: 360 Nm bei 1500 U/min
Leistung: 110 kW/150 PS
L/B/H: 4655/1800/1673 mm
Gewicht: 1610/2260 kg
Kofferraumvolumen: 128 – 1754 l
Tankinhalt: 60 l
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
0 – 100 km/h: 11,2 Sekunden
Verbrauch: 7,2 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Allradantrieb
Preis: 42.140 Euro
CO2-Emission: 153 g/km
Im Innenraum macht sich der vielzitierte Premium-Anspruch bemerkbar. Das Armaturenbrett und Teile der Türen sehen nicht nur gut aus, sie fühlen sich dank „Soft-Touch-Oberflächen“ auch noch gut an. Zudem sitzt man auf den stärker konturierten Sitzen merklich bequemer und darf sich über die neu gestaltete Mittelkonsole samt gepolsterter Armlehne freuen. Neu ist auch das Navigationssystem, das aufgrund seiner optimierten Menüstruktur und dem verbesserten Touchscreen merklich einfacher zu bedienen ist. Die meisten Änderungen machen sich allerdings erst bemerkbar, wenn man den Outlander bewegt. Lärmdämmendes Akustikglas, veränderte Türdichtungen und dynamisch reagierende Dämpfungselemente reduzieren Vibrationen und Windgeräusche und sorgen für ein entspanntes Reisen. In Sachen Raumangebot konnte der Outlander immer schon punkten. Hinten finden nach wie vor drei bis fünf Personen Platz. Werden die hinteren Sitzplätze nicht benötigt, lässt sich der Outlander in ein echtes Raumwunder verwandeln, das 1754 Liter Stauraum bietet.
Hinter der neuen Fassade unseres Outlanders saß ein alter Bekannter: der 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS. Da der Selbstzünder in unserem Fall mittels Sechs-Stufen-Automat mit dem Getriebe verkuppelt wurde, stemmt das Aggregat nur 360 Nm (anstatt der 380 Nm) auf die Kurbelwelle. Auch wenn die Automatik etwas weniger Leistung zulässt, spurtet der Grenzgänger in ordentlichen 11,2 Sekunden auf Landstraßentempo. Verbrauchstechnisch hält sich der Outlander dafür zurück: 7,2 Liter waren es bei uns im Schnitt.
Überarbeitet wurde auch das Ansprechverhalten des Fahrwerks und der elektrischen Servolenkung. Selbst grobe Unebenheiten werden gekonnt geschluckt und in Kurven bleibt der Outlander stets stabil. Dafür ist ein steiferer Fahrwerksträgers, vergrößerte Dämpfer-Durchmesser an der Hinterachse sowie neue Federn und Stoßdämpfer verantwortlich. Die Lenkung arbeitet angenehm direkt, lässt aber bei schnellen Lastwechseln ein wenig Rückmeldung vermissen.
Zu haben ist der Mitsubishi Outlander ab 21.390 Euro. Mit der von uns getesteten Instyle-Ausstattung bringt er es dann aber auf 42.140 Euro.