Tirol

Bobverband muss 190.000 Euro nachzahlen

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Bittere Pillen nach Wirtschaftsprüfung: Auch Verwendung von Förderungen wird jetzt eingehend geprüft.

Von Peter Nindler

Innsbruck –Die Vergangenheit lastet schwer auf dem österreichischen und Tiroler Bobverband. Im Frühjahr trat die ehemalige ÖVP-Politikerin Astrid Stadler als Präsidentin zurück, sie prangerte finanzielle Unregelmäßigkeiten an. Zuvor wurde der Generalsekretär gefeuert. Seit den Neuwahlen im Sommer führt Roman Schobesberger den Verband, nach der abgeschlossenen Wirtschaftsprüfung hat er einige bittere Pillen zu verdauen. Gegenüber der TT bestätigt er, dass es saftige Nachzahlungsforderungen von der Gebietskrankenkasse und dem Finanzamt gibt. Rund 190.000 Euro stehen im Raum, die dafür erst aufgebracht werden müssen. Geld, das der Verband aber nicht hat. „Wir sind gerade in Verhandlungen über eine Lösung. Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird“, erklärt Schobesberger.

Als Grund für die enormen Nachzahlungen nennt der Bob-Präsident nicht korrekte Anstellungsverhältnisse in der Vergangenheit. Und da kommt so eine große Summe zusammen? „Die Fehler sind über Jahre passiert, das summiert sich dann schon“, betont Schobesberger. In den vergangenen Monaten habe sich der Verband organisatorisch neu aufgestellt, die Beschäftigungsverhältnisse seien alle korrekt und die Buchhaltung sei ausgelagert worden. Schließlich gab es massive Vorwürfe wegen eines Geheimkontos, eines nicht erfassten Sparbuchs und nicht nachvollziehbaren Geschäften bzw. Bargeldtransaktionen. Schobesberger versichert, „dass allerdings kein Geld abgezweigt wurde“.

Ein heikles Kapitel sind noch die Förderabrechnungen. Dass Subventionen für Trainer ausbezahlt worden seien, aber letztlich kein Training erfolgt sein soll, dazu kann und möchte Schobesberger derzeit nichts sagen. „Das wird derzeit noch genau unter die Lupe genommen, hier liegen noch keine Ergebnisse vor“, will Schobesberger Verdächtigungen keinen Vorschub leisten. Die Rückzahlung einer Förderung von rund 9000 Euro an das Land Tirol dürfte jedoch zur Diskussion stehen.

Keine Auswirkungen hat die Aufarbeitung der Vergangenheit auf die bevorstehenden Bob- und Skeletonweltmeisterschaften vom 8. bis zum 21. Februar im Eiskanal von Innsbruck/Igls. „Für die Weltmeisterschaften gibt es ein eigenes WM-Konto, die Vorbereitung läuft ausgezeichnet“, erklärt der Verbandspräsident. Details, wie die finanzielle Lösung für die hohen Nachzahlungen aussehen soll, will Schobesberger aber nicht verraten. Offensichtlich dürfte die öffentliche Hand aber ein wichtiger Ansprechpartner sein.

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