Streit um Enthüllungsbuch über die SüdSpa
Die Südtiroler Sparkasse habe die Präsentation eines Enthüllungsbuches des Südtiroler Autors Franceschini verhindert, kritisieren Verlag und Autor.
Bozen –„Bankomat. Die Millionenverluste der Südtiroler Sparkasse“ – so lautet der Titel des Buches des Südtiroler Journalisten Christoph Franceschini. Darin, so der Raetia-Verlag, zeichnet er ein Bild der Bank, wonach Fehlentscheidungen, ignorierte Warnungen der Bankenaufsicht, faule Kredite lokaler Unternehmen, Experimente mit Immobilienfonds und eine ungezügelte Expansionspolitik der SüdSpa einige hundert Millionen Euro an Verlusten beschert haben sollen.
Nun sahen sich der Verlag und Franceschini gezwungen, die Buchvorstellung zu verschieben. Grund sei nach eigenen Angaben der massive Druck seitens der Südtiroler Sparkasse. In einer Abmahnung hätten die Sparkassen-Anwälte strafrechtliche und zivilrechtliche Schritte angekündigt, sollte das Buch während der laufenden Kapitalerhöhung der Sparkasse erscheinen, die bis zum 11. Dezember um 16 Uhr läuft. „Diese Vorgangsweise der amtierenden Sparkassenspitze ist ein für Südtirol einmaliger Einschüchterungsversuch“, erklärten Verlag und Autor in einer Aussendung. Das Buch werde nun am 11. Dezember 2015 um 16.01 Uhr im Hotel Laurin in Bozen vorgestellt – also eine Minute nach Ende der Kapitalerhöhung. (TT)