Französischer Geschäftsmann Tapie sieht sich nach Urteil ruiniert
Paris (APA/Reuters) - Nach der Niederlage vor einem französischen Gericht im Streit über den Verkauf von Adidas fürchtet der Geschäftsmann u...
Paris (APA/Reuters) - Nach der Niederlage vor einem französischen Gericht im Streit über den Verkauf von Adidas fürchtet der Geschäftsmann und Ex-Politiker Bernard Tapie nun die Pleite. In einem Interview der Zeitung „Le Monde“ (Freitagausgabe) sagte der 72-Jährige: „Ich bin ruiniert, total ruiniert.“
Doch der frühere Minister und Ex-Abgeordnete gab sich zugleich kämpferisch. „Ich kenne mich selbst. Das wird nicht lange anhalten...Wenn sie Krieg wollen, dann werden sie ihn bekommen“, sagte Tapie.
Ein Pariser Berufungsgericht hatte die Klage Tapies gegen den Staat auf Zahlung von 1,2 Milliarden Euro abgewiesen. Das Gericht erklärte, der umtriebige Unternehmer sei nicht von Mitarbeitern einer staatseigenen Bank hintergangen worden. Nach Tapies Ansicht wurde er von dem heute nicht mehr bestehenden Institut Credit Lyonnais dazu gebracht, Adidas 1992 deutlich unter Wert zu verkaufen. Das Gericht verurteilte Tapie am Donnerstag vielmehr dazu, mehr als 400 Millionen Euro aus einer früheren Schlichtung des seit mehr als 20 Jahren andauernden Rechtsstreits zurückzuerstatten. Er könne diese Summe nicht zurückzahlen und werde Privatinsolvenz beantragen müssen, sagte Tapie, der in zahlreichen Branchen mitmischte und zeitweise auch Schauspieler und Präsident des Fußballvereins Olympique Marseille war.