In Tirol festgenommener Iraker bleibt weiter in U-Haft
Die Untersuchungshaft über den 20-Jährigen wurde verlängert. Die nächste Haftprüfung findet in vier Wochen statt.
Innsbruck – Der Mitte November in einer Flüchtlingsunterkunft in Tirol festgenommene 20-jährige Iraker bleibt weiter in Untersuchungshaft. Diese wurde bei einer Haftprüfung am Freitag um weitere vier Wochen verlängert, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck mit. Der Mann wird der „Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“ verdächtigt.
Die Ermittlungen seien weiter im Gange, sagte Sprecher Hansjörg Mayr. Nähere Angaben wollte er nicht machen.
Bei der als terroristisch einzustufenden Vereinigung soll es sich um die schiitische Einheit des bekannten iranischen Generals Qassem Soleimani handeln. Soleimani ist Kommandant der Al-Quds-Eliteeinheit, die unter anderem in Syrien gegen den IS (Daesh) kämpfen soll. Die Staatsanwaltschaft wollte dies bisher weder betätigen noch dementieren.
Offenbar keine terroristischen Aktivitäten geplant
Vorläufig war unklar, ob der in Tirol festgenommene mutmaßliche Extremist unmittelbar an Straftaten beteiligt war. Für den Straftatbestand der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung reiche aber bereits „jede Form der Unterstützung“, hieß es seitens der Anklagebehörde.
Die Staatsanwaltschaft hatte stets betont, dass die Festnahme des Irakers in keinem Zusammenhang mit den jüngsten Terroranschlägen in Paris stehe. Der 20-Jährige habe jedoch in Sozialen Netzwerken die Attentate in Paris gutgeheißen. Zudem gebe es keinen konkreten Verdacht, dass der Mann terroristische Aktivitäten in Österreich oder Europa geplant habe.
Der Iraker war am 18. November in der Flüchtlingsunterkunft im Unterland von Beamten des Einsatzkommandos Cobra festgenommen worden. Flüchtlinge in der Unterkunft sollen wegen des Mannes Alarm geschlagen haben. (APA, TT.com)
