Vatikan: „Sicherheitsfrage in Jubiläumsjahr nicht dramatisieren“
Vatikanstadt/Rom (APA) - Angesichts des am Dienstag beginnenden Heiligen Jahres hat der Vatikan dazu aufgefordert, die Sicherheitsthematik n...
Vatikanstadt/Rom (APA) - Angesichts des am Dienstag beginnenden Heiligen Jahres hat der Vatikan dazu aufgefordert, die Sicherheitsthematik nicht zu „dramatisieren“. „Pilger und ehrenamtliche Helfer melden sich bei uns weiter an. Man darf die Frage der Sicherheit in Rom nicht dramatisieren“, betonte der für die Organisation des Jubiläumsjahres zuständige Bischof Rino Fisichella.
Rom habe alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen in Hinblick auf das Heilige Jahr ergriffen. „Wir denken, dass es völlige Sicherheit für die Pilger gibt, die nach Rom kommen. Man muss jedoch wachsam sein“, meinte Fisichella bei einer Pressekonferenz am Freitag im Vatikan.
Die Sorge vor Anschlägen scheint sich jedoch negativ auf den Tourismus in der Ewigen Stadt auszuwirken. Nach Angaben des Reiseportals Trivago haben 17 Prozent der Hotels in Rom über die Tage rund um den Marienfeiertag am 8. Dezember ungebuchte Zimmer. Die Preise für Hotelzimmer seien günstiger als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ixe befürchten 55 Prozent der Italiener Anschläge während des Heiligen Jahres.
Rund 100 ehrenamtliche Helfer werden während des bis zum 20. November 2016 laufenden Jubiläumsjahres täglich im Vatikan im Einsatz sein. Bei besonderen Anlässen sollen es sogar über tausend werden, berichtete Fisichella. Neben der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch wird der Papst einmal im Monat samstags eine weitere Audienz halten. Für einige Samstag-Audienzen hätten sich bereits 70.000 Pilger gemeldet, berichtete der Bischof.
Mit der Eröffnung der Heiligen Pforte im Petersdom anlässlich der Messe zu Maria Empfängnis am 8. Dezember beginnt im Vatikan das „Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit“, das erste im Pontifikat von Papst Franziskus. Das außerordentliche Heilige Jahr soll die Menschen zur Umkehr und Hinwendung zu Gott aufrufen und ihren Blick auf Bedürftige und Notleidende lenken. Der Papst werde in dem Heiligen Jahr mehrere Privatbesuche im Zeichen der Barmherzigkeit unternehmen, berichtete Fisichella. So soll er unter anderem am 18. Dezember eine Caritas-Armenküche am Hauptbahnhof Termini besuchen.
Inzwischen wurden das Pilger- und Medienzentrum für das Heilige Jahr eingeweiht. Die Einrichtungen sind im historischen Palazzo San Pio X in der Via della Conciliazione auf halbem Weg zwischen Engelsburg und Petersplatz untergebracht. Das Zentrum soll täglich von 7.30 bis 18.30 Uhr geöffnet sein und Besuchern wie Medienvertretern als Anlaufstelle dienen.
Im Jahr der Barmherzigkeit soll es besondere Lichteffekte auf der Kuppel des Petersdoms und auf der Via della Conciliazione, der Hauptstraße zum Vatikan, geben. Die zuständige Firma ACEA habe einige Tests durchgeführt, damit die Anlage „sicher“ am Dienstag bereit ist, verlautete aus dem Vatikan. Der Petersplatz und die Peterskirche sollen mit einer neuen LED-Technologie beleuchtet werden.