Lawrow und Kerry nehmen an Libyen-Konferenz in Rom teil

Rom (APA/dpa) - US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow werden zu einer internationalen Libyen-Konferenz am 13. Dezember in Rom erwartet. Dies teilte der italienische Außenminister Paolo Gentiloni am Freitag mit. Hinzu kämen Vertreter weiterer Mitgliedstaaten des UNO-Sicherheitsrates sowie anderer Länder aus Europa und dem Nahen Osten.

Ziel der Konferenz ist es, die konkurrierenden Fraktionen im libyschen Machtkampf dazu zu bringen, sich endlich zu einer Regierung der nationalen Einheit zusammenzuschließen - auch angesichts des Erstarkens des „Islamischen Staates“ (IS) in der Küstenstadt Sirte. „Wir wollen einen sehr starken Anstoß geben, um die Gefahr einer Expansion des Daesh (IS) zu kontern“, sagte Gentiloni.

Nach dem Sturz und der Ermordung des Diktators Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen politisches Chaos, es gibt eine islamistische Regierung in der Hauptstadt Tripolis und eine andere, international anerkannte in Tobruk ganz im Osten des Landes. Italien fürchtet, dass sich der IS das Machtvakuum zunutze machen könnte. Libyen war vor dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte eine italienische Kolonie, seine Küste ist nur einige hundert Kilometer von Sizilien entfernt. Vor der Libyen-Konferenz findet in Rom vom 10. bis 12. Dezember eine internationale Mittelmeer-Konferenz statt.