UN: Gewalt gegen Sunniten in befreiten Gebieten des Irak
Bagdad (APA/dpa) - Irakische Sicherheitskräfte sowie Milizen sind nach Angaben der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Sunniten im Land vera...
Bagdad (APA/dpa) - Irakische Sicherheitskräfte sowie Milizen sind nach Angaben der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Sunniten im Land verantwortlich. Sunnitische Gemeinschaften in Gebieten, aus denen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vertrieben worden sei, müssten Gewalt, Entführungen, Tötungen, Vertreibungen und Plünderungen erleiden, teilten die UN am Freitag in Genf mit.
Zudem würden weitere ethnische und religiöse Gruppen Sunniten unter dem Vorwurf diskriminieren, sie hätten den IS unterstützt. Die UN fordern die irakische Regierung auf, die Menschenrechtsverletzungen aufzuklären. Zudem gebe es Berichte, dass Sunniten im Irak wenig Zugang zu Essen, Wasser, Unterkünften und medizinischer Versorgung hätten.
Immer wieder gibt es im Irak Berichte über die Diskriminierung von Sunniten. Kritiker werfen der von Schiiten dominierten Regierung in Bagdad vor, diese zu benachteiligen. Auch die kurdische Autonomieregierung im Norden des Iraks wurde beschuldigt, gegen arabische Sunniten vorzugehen, die den IS unterstützt haben sollen. Nach dem CIA-Factbook sind mehr als 60 Prozent der irakischen Bevölkerung Schiiten und rund ein Drittel Sunniten.
In weiten Teilen des Landes wüten Kämpfe zwischen der sunnitischen IS-Terrormiliz einerseits und der irakischen Armee, schiitischen Milizen und den kurdischen Peschmerga-Kämpfern andererseits. Die Extremisten beherrschen im Norden und Westen des Iraks große Gebiete.