Griechenland braucht nicht so viel Geld wie eingeplant
Banken-Kapitalbedarf nur knapp halb so hoch wie ursprünglich geschätzt.
Athen – Der Euro-Rettungsschirm ESM wird für die Rettung der griechischen Banken voraussichtlich weniger Geld in die Hand nehmen müssen als eingeplant. Grund dafür sei, dass der Kapitalbedarf mit 10 Mrd. Euro geringer ausfällt als die veranschlagten 25 Mrd. Euro, sagte ESM-Chef Klaus Regling dem „Spiegel“ laut Vorabbericht vom Freitag.
Damit werde das Volumen der Griechenland insgesamt in Aussicht gestellten Darlehen von 86 Mrd. Euro nicht ausgeschöpft.
„Unser Kreditvolumen reduziert sich auf 71 Milliarden Euro“, sagte der deutsche ESM-Chef. Er erwartet, dass sich der Internationale Währungsfonds (IWF) im kommenden Jahr am Hellas-Programm beteiligt. „Kommt es dazu, wird das ESM-Darlehensvolumen weiter gesenkt.“
Griechenlands große Banken leiden stark unter der Wirtschaftsmisere im Land - viele Kredite sind ausfallgefährdet. Zudem hatten zahlreiche Griechen aus Furcht vor einem Ausscheiden des Landes aus dem Euro zeitweise ihre Konten geräumt. Die internationalen Geldgeber hatten sich nach zähen Verhandlungen mit der Regierung in Athen schließlich auf ein weiteres Rettungsprogramm geeinigt. (APA, Reuters)