Flüchtlinge - Ortschef bei Demo: Bruckneudorf erfüllt die Quote

Bruckneudorf (APA) - Zum vierten Mal in acht Tagen demonstrierten am Freitag in Bruckneudorf Hunderte gegen ein am Truppenübungsplatz geplan...

Bruckneudorf (APA) - Zum vierten Mal in acht Tagen demonstrierten am Freitag in Bruckneudorf Hunderte gegen ein am Truppenübungsplatz geplantes Flüchtlingsquartier. Mit dabei diesmal auch Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der der Bevölkerung seine Unterstützung zusicherte. „Mit heutigem Tag“ erfülle man die Quote, verkündigte Ortschef Gerhard Dreiszker (SPÖ), der eine Demonstrations-Pause ankündigte.

„Mit heutigem Tag haben wir 50 Flüchtlinge bei uns, denen wir helfen wollen“, sagte Dreiszker. „Sie sind gerade eingezogen, Familien mit Kindern“, berichtete der Bürgermeister. Die Quote würde nun zu 1,8 Prozent erfüllt.

„Ich bin absolut auf der Seite des Bürgermeisters, ich bin absolut auf der Seite von Bruckneudorf“, er werde sich dafür einsetzen, „dass es hier vernünftige und menschliche Lösungen gibt“, sagte Niessl unter lautem Beifall.

„Was hier gemacht wird, die Quote zu erfüllen, ist vorbildlich für Österreich, ist vorbildlich fürs Burgenland“, erklärte der Landeshauptmann und wies Kritik am Widerstand gegen die Containerlösung als „unfair“ zurück. „Diese 1,5 Prozent, 50 Flüchtlinge, das ist integrierbar“, sagte Niessl. Dazu stehe man, „das werden wir im Burgenland umsetzen.“ Der Landeshauptmann erneuerte seine Forderung nach einem bundesweiten „Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik“.

Noch am Freitag werde man mit einem Brief das Innen- und das Verteidigungsministerium darüber informieren, dass man die Quote erfülle, kündigte Dreiszker an. Man erwarte eine Antwort „und die kann nur heißen, dass somit das Massenlager am TüPl (Truppenübungsplatz, Anm. ) abgeblasen ist.

„Falls wirklich dieser Bescheid kommt, dann machen wir einen kleinen Weihnachtsspaziergang auf der Autobahn. Aber so weit soll es nicht kommen“, sagte Dreiszker. Er hoffe, „dass das da drinnen einsickert, dass sie sagen, so kann man mit den Leuten nicht umgehen - so kann man mit uns nicht umgehen.“