WMF soll wieder verkauft werden, Aufspaltung möglich - Insider
Berlin (APA/Reuters) - Der Finanzinvestor KKR will Insidern zufolge den deutschen Besteck- und Kaffeemaschinen-Hersteller WMF wieder verkauf...
Berlin (APA/Reuters) - Der Finanzinvestor KKR will Insidern zufolge den deutschen Besteck- und Kaffeemaschinen-Hersteller WMF wieder verkaufen. Der Eigentümer habe die US-Investmentbank Citi und die Deutsche Bank damit beauftragt, den Verkaufsprozess zu organisieren, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen am Freitag zu Reuters.
Dabei droht dem Traditionsunternehmen aus Geislingen mit rund 6.000 Mitarbeitern eine Aufspaltung: Geprüft würden alle Optionen, unter anderem auch ein gesonderter Verkauf des lukrativen Geschäfts mit Kaffeeautomaten für Restaurants und Cafes, wenn das mehr Geld einbringe, sagten die Insider. Auch eine Rückkehr an die Börse sei möglich.
KKR könne bei dem Verkauf - als Ganzes oder in Teilen - mit einem Erlös von bis zu 1,8 Mrd. Euro rechnen, hieß es in Finanzkreisen. Das wäre das Zwölffache des für 2016 erwarteten operativen Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von rund 150 Mio. Euro.
Der Verkaufsprozess solle im Frühjahr offiziell angestoßen werden.
KKR und die Banken wollten sich zu den Informationen nicht äußern, WMF war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Die 1853 gegründete Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) erwirtschaftet zwar zwei Drittel ihres Umsatzes von rund einer Milliarde Euro mit Töpfen, Pfannen und Besteck, der Löwenanteil des Gewinns kommt dagegen aus dem Verkauf und der Wartung von Profi-Kaffeemaschinen. Beide Sparten haben kaum Berührungspunkte in der Kundenstruktur.
Für die Tischwaren hoffen Banker vor allem auf Interesse von Käufern in Asien, wo WMF etwa in China als ausgesprochene Luxusmarke gilt. Die Kaffeeautomaten-Sparte dürfte dagegen eher Interessenten aus Europa anziehen.
Für KKR wäre der Verkauf in jedem Fall ein lukratives Geschäft. Als der Finanzinvestor 2012 einstieg, wurde WMF gerade mit rund 600 Mio. Euro bewertet. An die Kleinaktionäre und den schweizerischen Großaktionär CapVis zahlte KKR zusammen 470 Mio. Euro.
Der zweite Großaktionär, der österreichische Unternehmer Andreas Weißenbacher, ließ sich später in Anteilen an der Holding abfinden, über die KKR das Unternehmen hält. Er könnte damit auch am Weiterverkauf partizipieren.