Italien will sich nicht aktiv an Anti-IS-Koalition beteiligen
Gegen Terrorismus fordert der italienische Regierungschef Matteo Renzi mehr Investitionen in Kultur.
Rom – Italien wird sich nicht aktiv an einem breiten Bündnis im Kampf gegen die Jihadistenmiliz IS (Daesh) beteiligen. „Wir müssen die Terroristen ausmerzen. Das, was wir nicht brauchen, ist jedoch eine Mehrzahl vereinzelter Reaktionen ohne strategischen Blick. Wir können uns alles erlauben, nur nicht ein zweites Libyen“, sagte Italiens Premier Matteo Renzi.
Italien habe bereits 2001 widerwillig dem Druck der westlichen Partnern nachgegeben und sich an den Bombenangriffen gegen Libyen beteiligt. „Vier Jahre Bürgerkrieg in Libyen bezeugen, dass dieser Beschluss damals nicht glücklich war. Heute ist eine andere Strategie notwendig“, kommentierte Renzi im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Sonntag. „Man kann sich nur dann einen Krieg erlauben, wenn man klar sieht, was danach geschieht“, so Renzi. (APA)
Aktuelle Neuigkeiten in unserem News-Ticker:
Entwicklungen nach den Terroranschlägen von Paris
Assad kritisiert britische Luftangriffe in Syrien als "illegal"
13:47 Uhr
Syriens Machthaber Bashar al-Assad hat die britischen Luftangriffe in seinem Land als illegal bezeichnet. Der Militäreinsatz sei "schädlich und illegal" und werde den Terrorismus sogar noch befördern, sagte Assad der britischen Zeitung "The Sunday Times". Luftangriffe allein könnten die Jihadistenmiliz IS (Daesh) nicht besiegen.
Ohne eine "umfassende" Strategie würden die Angriffe "wieder scheitern", sagte Assad. Ein Sieg über den IS sei nur in "Zusammenarbeit mit den Truppen vor Ort" und mit der Unterstützung von Regierung und Öffentlichkeit in Syrien möglich.
Assad verglich den Terrorismus mit einem Krebsgeschwür, das als Ganzes bekämpft werden müsse. "Man kann nicht nur einen Teil des Krebses herausschneiden", sagte er in dem Interview. "Man muss ihn herausholen." Die internationalen Militäreinsätze in Syrien würden daher nur dazu führen, dass sich der Krebs noch "schneller im Körper ausbreitet".
IS bekannte sich zu Anschlag im jemenitischen Aden
11:44 Uhr
Der IS (Daesh) hat sich zu einem Anschlag bekannt, bei dem am Sonntag der Gouverneur der südjemenitischen Stadt Aden, Jaafar Saad, getötet worden war. Auch mehrere Leibwächter Saads kamen nach Angaben von Sicherheitskräften und Augenzeugen bei der Explosion ums Leben. Mehr lesen Sie hier.
Italien will sich nicht aktiv an Anti-IS-Koalition beteiligen
10:52 Uhr
Italien wird sich nicht aktiv an einem breiten Bündnis im Kampf gegen die Jihadistenmiliz IS (Daesh) beteiligen. "Wir müssen die Terroristen ausmerzen. Das, was wir nicht brauchen, ist jedoch eine Mehrzahl vereinzelter Reaktionen ohne strategischen Blick. Wir können uns alles erlauben, nur nicht ein zweites Libyen", sagte Italiens Premier Matteo Renzi.
Italien habe bereits 2001 widerwillig dem Druck der westlichen Partnern nachgegeben und sich an den Bombenangriffen gegen Libyen beteiligt. "Vier Jahre Bürgerkrieg in Libyen bezeugen, dass dieser Beschluss damals nicht glücklich war. Heute ist eine andere Strategie notwendig", kommentierte Renzi im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Sonntag. "Man kann sich nur dann einen Krieg erlauben, wenn man klar sieht, was danach geschieht", so Renzi.
Er begreife die Bemühungen von Frankreichs Präsidenten Francois Hollande, nach den Anschlägen in Paris eine große Anti-IS-Koalition aufzubauen. "Hollandes Reaktion ist verständlich. (...) Es ist richtig, den Kampf gegen den IS zu verschärfen, man muss über das 'Wie' diskutieren", meinte Renzi.
"Wir dürfen nicht vergessen, dass die Anschläge in der Peripherie europäischer Städte geplant wurden. Es muss auch bei uns eine Antwort geben. Wir brauchen Schulen und Theater, nicht nur Bomben und Raketen. Daher wird Italien für jeden Euro, der in Sicherheit investiert wird, einen in Kultur investieren", so Renzi.
Viele Bürgeranzeigen nach Start von Antiterror-Kampagne in Spanien
18:19 Uhr
Nach dem Start einer Kampagne gegen Terrorismus haben die Behörden in Spanien schon in den ersten 24 Stunden zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. 29 dieser zumeist anonymen Anzeigen hätten bereits zur Aufnahme von Ermittlungen geführt, sagte Innenminister Jorge Fernandez Diaz am Samstag auf einer Wahlkampfveranstaltung in Castelldefels bei Barcelona.
Man habe "sehr, sehr viele Benachrichtigungen" erhalten, sagte er. Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte die Bürger am Freitag im Rahmen dieser neuen Initiative zur Anzeige von verdächtigen Vorkommnissen oder Personen aufgerufen. Dazu wurde die Homepage mit dem Aufruf "Stopp Radikalismen" eingerichtet. Die Benachrichtigungen können auch telefonisch und bald auch über eine Smartphone-App übermittelt werden.
Fernandez Diaz betonte, es sei wichtig, die "gesamte Gesellschaft" in den "Kampf gegen Barbaren einzubeziehen", die die "Zivilisation und unsere Modelle des Zusammenlebens" zerstören wollten. "Es gibt keinen Krieg der Religionen, sondern einen Krieg von Barbaren gegen die Zivilisation", fügte er an.
Im laufenden Jahr sind in Spanien bereits rund 50 mutmaßliche Jihadisten sowie drei Dutzend mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden.
Schwarzenegger verneigt sich vor Pariser Anschlagsopfern
18:18 Uhr