Syrien-Einsatz: Deutscher Bundeswehrverband für Armeeaufstockung

Passau (APA/AFP) - Der Bundeswehrverband fordert angesichts der deutschen Beteiligung am Kampf gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“...

Passau (APA/AFP) - Der Bundeswehrverband fordert angesichts der deutschen Beteiligung am Kampf gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien eine personelle Aufstockung und eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr. „Die Anforderungen sind enorm. Die Personalobergrenze muss erhöht und das Material der Truppe verbessert werden“, sagte Verbandschef Andre Wüstner der „Passauer Neuen Presse“ vom Samstag.

Derzeit fehlen der Truppe nach seiner Einschätzung 5.000 bis 10.000 Soldaten. Die Politik habe bei der Bundeswehrreform 2011 und der damit verbundenen Reduzierung der Truppenstärke weder Aufgaben wie den Einsatz in Syrien noch die Krise in der Ukraine vor Augen gehabt, sagte Wüstner weiter. Nun habe sich die Lage „grundlegend verändert“.

„Wir können nicht immer mehr Aufgaben mit der deutlich reduzierten Zahl an Soldaten übernehmen“, mahnte der Verbandsvorsitzende, der sich auf ein langes Engagement der Bundeswehr in Syrien einstellt. „Ein solcher Einsatz wird mindestens ein Jahrzehnt dauern, wenn nicht länger.“

Der personelle Mehrbedarf ergebe sich auch durch strengere Arbeitszeitregelungen, die bei der deutschen Bundeswehr ab Jänner gelten. Dann seien beispielsweise Rund-um-die-Uhr-Dienste nicht mehr generell zulässig. „Auch deshalb wird es eine Anpassung der Personalstärke nach oben geben müssen“, sagte Wüstner.

Der Deutsche Bundestag hatte am Freitag das Mandat für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr beschlossen. Demnach wird Deutschland mit bis zu 1.200 Soldaten, sechs Aufklärungsflugzeugen, einem Tankflugzeug, Satellitentechnik sowie einer Fregatte der internationalen Koalition im Kampf gegen den IS helfen. Direkte deutsche Angriffe sind nicht vorgesehen.