IS - Irakischer Präsident fordert Abzug türkischer Soldaten

Bagdad/Ankara (APA/Reuters/dpa) - Der irakische Präsident Fouad Massoum (Fuad Masum) hat die Türkei zum Abzug ihrer Truppen aufgerufen, die ...

Bagdad/Ankara (APA/Reuters/dpa) - Der irakische Präsident Fouad Massoum (Fuad Masum) hat die Türkei zum Abzug ihrer Truppen aufgerufen, die im Zuge des Kampfes gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Sicherheitskreisen zufolge in der Nähe der Stadt Mosul stationiert wurden. Die Verlegung der türkischen Soldaten sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht und werde zu regionalen Spannungen führen, erklärte Massoum am Samstag.

Das Außenministerium seines Landes rief er auf, alle notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung der Souveränität und Unabhängigkeit des Iraks zu ergreifen.

Sicherheitskreisen zufolge soll das mehrere Hundert Soldaten umfassende türkische Kontingent irakische Truppen ausbilden. Die Soldaten hätten sich bereits zuvor im autonomen kurdischen Teil des Iraks aufgehalten. Der IS hat die Millionenstadt Mosul 2014 unter seine Kontrolle gebracht.

Auch die Regierung in Bagdad forderte Ankara auf, seine Truppen aus dem Nordirak abzuziehen. „Die irakische Regierung ruft die Türkei auf, die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu respektieren und sich sofort aus dem irakischen Territorium zurückzuziehen“, erklärte ein Regierungssprecher am Samstag in Bagdad.

Nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu überquerten am Freitag rund 150 Soldaten und etwa 25 Panzer die Grenze, um ein Bataillon in der Region abzulösen. Türkische Soldaten trainierten seit zweieinhalb Jahren die kurdische Peschmerga-Armee, hieß es. Nach Angaben der Regierung in Bagdad kamen die türkischen Soldaten jedoch „ohne Anfrage oder Autorisierung“ der Behörden. Dies sei eine ernsthafte Verletzung der irakischen Souveränität.