Jubiläumsjahr - Auch Benedikt XVI. an Eröffnungszeremonie anwesend

Vatikanstadt (APA) - Das „Jubiläum der Barmherzigkeit“ beginnt am Dienstag mit der Eröffnung der „Heiligen Pforte“ des Petersdoms durch Papst Franziskus. An der Zeremonie werden sich mehrere Persönlichkeiten beteiligen, darunter der emeritierte Papst Benedikt XVI. Dieser habe die Einladung seines Nachfolgers Franziskus angenommen, der Zeremonie beizuwohnen, verlautete es aus dem Vatikan am Samstag.

Der 88-jährige Benedikt werde zwar nicht die gesamte Zeremonie verfolgen, werde jedoch bei der Eröffnung der Pforte anwesend sein, betonte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi. An der Zeremonie werden sich unter anderem Italiens Präsident Sergio Mattarella, sowie Belgiens Ex-König Albert II. seine Gattin Paola und Tochter Astrid beteiligen. Deutschland ist durch den stellvertretenden Präsidenten des Bundestages, Johannes Singhammer, vertreten.

Die Zeremonie zum Beginn des Heiligen Jahres wird ab 9.30 weltweit live gesendet. Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden in Hinblick auf das Event ergriffen. 200 neue Überwachungsanlagen wurden in und rund um den Vatikan aufgestellt. Hunderte Sicherheitskräfte sind rund um den Petersplatz im Einsatz. Am Dienstag wird der Flugraum über Rom gesperrt.

„Vom organisatorischen Standpunkt werden wir eine großartige Leistung für Rom und die Pilger vollbringen“, kommentierte der italienische Premier Matteo Renzi. Er reagierte somit auf die Worte des verantwortlichen Organisators des Heiligen Jahres, Erzbischof Rino Fisichella, der sich über die Arbeiten der Stadt Rom für das Jubiläumsjahr unzufrieden geäußert hatte. Wegen politischer Probleme habe die Gemeinde vier Monate verschwendet, klagte Fisichella bei der Pressekonferenz am Freitag. Nun versuchten die Verantwortlichen die versäumte Zeit im Eiltempo nachzuholen.

Beim ersten Treffen zwischen den Beauftragten von Vatikan und Stadt Rom seien 131 Arbeitsprojekte benannt worden, so Fisichella; davon seien 100 noch nicht abgeschlossen. Die Arbeit an den vier Pilgerwegen werde erst Ende Jänner fertiggestellt sein.

Papst Franziskus hatte das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ im März angekündigt, doch die erforderlichen Maßnahmen der Stadtregierung zur Verbesserung der Infrastruktur in der Hauptstadt kamen nur schleppend in Bewegung. Im Oktober kam es hinzu zum Rücktritt von Bürgermeister Ignazio Marino infolge eines Spesenskandals, Seitdem wird die 3,5 Millionen-Metropole von einem Sonderverwalter geführt, der die Stadt bis zu Neuwahlen im Frühjahr verwaltet. Bis zum Ende des Jubiläumsjahres am 20. November 2016 werden Millionen Pilger in Rom erwartet.