Pitztal verliert seine Engstelle
Arzl – Ohren anlegen heißt es beinahe seit Menschengedenken beim so genannten „Engerler“ in Arzl-Oberdorf. Denn dort ragen die Häuser und ih...
Arzl –Ohren anlegen heißt es beinahe seit Menschengedenken beim so genannten „Engerler“ in Arzl-Oberdorf. Denn dort ragen die Häuser und ihre Vorbauten in die Fahrbahn. „Bei Gegenverkehr hält der von unten Kommende an“, beschreibt Bürgermeister Siegfried Neururer die jahrzehntealte Praxis. Die soll in den absehbarer Zeit Geschichte sein. Denn das westseitig stehende Haus wird samt angrenzendem Stall „im Februar oder März abgerissen sein“, so der Dorfchef.
Die junge Familie wird ihren Neubau zurücksetzen, erklärte Neururer in der letzten Gemeinderatssitzung. Daraus ergeben sich weitere neue Möglichkeiten: Die Landesstraße kauft nun 24 Quadratmeter der Parzelle ab, um die Fahrbahn entsprechend zu verbreitern. Und auch die Gemeinde freut sich, insgesamt 54 Quadratmeter für einen Gehsteig in diesem Bereich zu erhalten. Damit wird die markante Engstelle, die bei der diesjährigen Kanalbaustelle im Ort sogar eine Totalsperre notwendig gemacht hatte, für künftige Generationen völlig entschärft.
Die Freude im Arzler Gemeinderat über die Erfüllung des lang gehegten Wunsches ist groß. So groß, dass man sogar bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen als eigentlich notwendig. Die Abteilung Landesstraßen löst nämlich ihre benötigten 24 m² um 130 Euro pro Quadratmeter ab. Für den Gehsteig müsste Arzl nur 45,50 Euro zahlen.
Die Differenz sei nicht nachvollziehbar, hieß es im Gemeinderat, weshalb man einstimmig 130 Euro pro Quadratmeter zahle. (pascal)