Internationaler Kampf gegen den IS

Ramadi (APA/AFP) - Mit der Rückeroberung der irakischen Stadt Ramadi aus der Hand der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die irakisc...

Ramadi (APA/AFP) - Mit der Rückeroberung der irakischen Stadt Ramadi aus der Hand der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die irakische Armee einen wichtigen Sieg gegen die Extremisten errungen. Seit August 2014 werden die Jihadisten an verschiedenen Fronten im Irak und im Nachbarland Syrien bekämpft. Ein Überblick über wichtige Etappen im Anti-IS-Kampf:

INTERNATIONALE KOALITION:

- Am 8. August 2014 greifen die USA erstmals seit ihrem Truppenabzug 2011 wieder militärisch im Irak ein und bombardieren auf Bitten Bagdads Stellungen des IS.

- Anfang September verspricht US-Präsident Barack Obama, den IS mit einer „breiten internationalen Koalition“ zu besiegen. Am 23. September fliegen die USA und ihre arabischen Verbündeten erste Luftangriffe gegen den IS in Syrien.

KPF UM KOBANE:

- Am 26. Jänner 2015 wird der IS aus der syrischen Stadt an der Grenze zur Türkei vertrieben. Vorausgegangen sind mehr als viermonatige Kämpfe kurdischer Truppen, die durch Luftangriffe der Koalition unterstützt wurden.

RÜCKEROBERUNG VON TIKRIT:

- Am 31. März 2015 verkündet Bagdad die Befreiung der irakischen Stadt durch die von schiitischen Milizen unterstützte Armee. Der Rückeroberung vorausgegangen ist eine Großoffensive gegen den IS, der die Stadt knapp zehn Monate lang kontrollierte.

- Rückschläge folgen im Mai, als der IS Ramadi einnimmt, die Hauptstadt der irakischen Provinz Anbar. Noch im selben Monat nehmen die Jihadisten die Welterbestätte Palmyra in Syrien ein.

KAMPF UM TAL ABJAD:

- Am 16. Juni 2015 vertreiben die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) den IS aus der strategisch wichtigen Stadt Tal Abyad an der syrisch-türkischen Grenze. Unterstützt werden sie dabei durch Luftangriffe der internationalen Koalition.

DIE TÜRKEI GREIFT EIN:

- Am 24. Juli 2015 kündigt die Türkei einen „Krieg gegen den Terror“ an, nachdem bei einem dem IS zugeschriebenen Selbstmordanschlag im türkischen Suruc 34 Menschen getötet wurden. Die türkische Offensive zielt auf den IS und kurdische Rebellen, getroffen werden vor allem Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

FRANKREICH UND RUSSLAND GREIFEN IN SYRIEN EIN:

- Am 27. September 2015 fliegt Frankreich erste Luftangriffe gegen den IS in Syrien. Im Rahmen der internationalen Koalition ist Frankreich bereits seit einem Jahr an Luftangriffen im Irak beteiligt.

- Am 30. September beginnt auch Russland mit Luftangriffen in Syrien, die nach Angaben Moskaus „terroristische“ Gruppen treffen sollen, darunter den IS. Rebellen und westliche Länder werfen Russland vor, insbesondere Syriens Machthaber Bashar al-Assad stärken zu wollen.

RÜCKEROBERUNG VON SINJAR:

- Am 13. November 2015 gelingt es den kurdischen Truppen im Irak, mit Hilfe der internationalen Luftangriffe die irakische Stadt Sinjar vom IS zurückzuerobern, welcher die Stadt seit 2014 kontrollierte. Den Jihadisten ist damit eine wichtige Verbindung zwischen dem Irak und Syrien genommen.

INTENSIVIERUNG DER EINSÄTZE:

- Am 15. November 2015 - zwei Tage nach den Anschlägen in Paris mit 130 Toten, zu denen sich der IS bekannte - bombardiert Frankreich die syrische IS-Hochburg Raqqa.

- Am 17. November vereinbaren Frankreich und Russland, im Kampf gegen den IS in Syrien militärisch und geheimdienstlich enger zusammenzuarbeiten. Auch Russland fliegt neue Angriffe auf den IS und reagiert damit auf den Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeugs über der Sinai-Halbinsel mit 224 Toten, zu dem sich der IS bekannte.

- Am 3. Dezember fliegt Großbritannien erste Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien.

OFFENSIVE IN RAMADI:

- Am 8. Dezember nehmen irakische Truppen einen wichtigen Stadtteil von Ramadi ein und profitieren dabei von Luftangriffen der Koalition.

- Am 22. Dezember dringen sie ins Stadtzentrum vor.

- Am 27. Dezember verlassen die letzten IS-Kämpfer die Stadt.