Flüchtlinge - Dänische Bahn: Verspätungen wegen Passkontrollen

Kopenhagen/Stockholm (APA/dpa/AFP) - Wegen der bevorstehenden Passkontrollen vor der Einreise nach Schweden hat die dänische Bahn am Montag ...

Kopenhagen/Stockholm (APA/dpa/AFP) - Wegen der bevorstehenden Passkontrollen vor der Einreise nach Schweden hat die dänische Bahn am Montag vor Verspätungen und Preiserhöhungen gewarnt. Ab dem 4. Jänner müssen sich alle Passagiere in Zügen, Bussen und auf Fähren aus Dänemark auf dem Weg in das Nachbarland ausweisen können. Die Kontrollen führt Schweden wegen der hohen Zahl an Flüchtlingen in dem Land ein.

Überprüft werden sollen die Zugreisenden am Kopenhagener Flughafen-Bahnhof, der letzten Station vor der Brücke über den Öresund, die die beiden Länder verbindet. Züge nach Schweden fahren künftig nur noch von dort ab. Wer aus anderen Orten in Dänemark kommt, muss hier umsteigen.

Die schwedische Regierung verpflichtet die Bahnunternehmen zu den Kontrollen, durch die es voraussichtlich zu längeren Reisezeiten komme, teilte die dänische Bahn mit. „Falls die Forderung länger als einen Monat gilt, könnte das bedeuten, dass auf Zugreisen nach Schweden eine Gebühr erhoben wird, die die zusätzlichen Kosten für die umfassenden Ausweiskontrollen decken soll.“ Wie lange die Kontrollen aufrechterhalten werden, ist nicht festgelegt.

Der dänische Regierungschef Lars Lökke Rasmussen will indes die internationalen Asylregeln verschärfen. Konkret fordert er eine Änderung der UNO-Flüchtlingskonvention von 1951, damit Flüchtlinge nach einem mehrjährigen Aufenthalt in einem Erstaufnahmeland nicht länger in Europa Asyl beantragen dürfen. Für seinen Versuch, nun auch die internationalen Asylregeln einzuschränken, hofft Rasmussen auf Hilfe der EU. „Dänemark kann das nicht alleine“, sagte er. Brüssel müsse die Bemühungen zur Änderung der Flüchtlingskonvention anführen.

Anders als in Schweden und Deutschland ist die Zahl der Asylbewerber in Dänemark in diesem Jahr nicht dramatisch angestiegen, von Jänner bis November beantragten 18.000 Menschen dort Schutz. Gleichwohl führte das Land besonders strenge Regeln ein.