Pressestimmen zur Rückeroberung der irakischen Stadt Ramadi

Ramadi (APA/dpa/AFP) - Ramadi (APA/dpa) - Zeitungen schreiben am Dienstag zur Rückeroberung der Stadt Ramadi von der Terrormiliz „Islamische...

Ramadi (APA/dpa/AFP) - Ramadi (APA/dpa) - Zeitungen schreiben am Dienstag zur Rückeroberung der Stadt Ramadi von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) durch irakische Regierungstruppen:

„Independent“ (London):

„Nach der Wiedereroberung von Ramadi durch die irakische Armee richtet sich der Blick auf die zweitgrößte Stadt im Irak, Mossul im Norden, die der Islamische Staat (IS) im Juni erobert hat. Mossul ist mit Abstand die wichtigste Stadt unter der Kontrolle des IS. Seit Februar gab es viele Spekulationen über die Vertreibung der Dschihadisten, doch fast ein Jahr später ist nichts geschehen. Auch wenn der IS einige Zonen aufgibt, so gewinnt er in anderen Gebieten an Boden. Der IS ist vielleicht im Irak auf dem Rückzug, hält jedoch seine Stellungen in Syrien und macht deutliche Fortschritte in Afghanistan. Der Krieg gegen den IS ist noch lange nicht vorbei, und das Blatt hat sich keineswegs gewendet.“

„De Telegraaf“ (Amsterdam):

„Ministerpräsident Haidar al-Abadi versprach gestern, dass 2016 das Jahr des „großen finalen Sieges“ wird. Doch diese Ambition erscheint zu hochgestochen. Der Verlust Ramadis ist zwar unbestreitbar eine empfindliche Niederlage für den IS, dessen Gebiet im Irak und in Syrien im vergangenen Jahr um ein Zehntel schrumpfte. Und die kämpferischen Reden von IS-Chef Al-Bagdadi deuten auf Panik im Kalifat hin. Aber man darf nicht vergessen, dass der Kampf um Ramadi Monate dauerte. Und zwar trotz einer Übermacht der IS-Gegner - darunter große Nato-Länder, Russland, der Irak und diverse Rebellengruppen. Zudem breitet sich der IS in Ländern wie Libyen und Ägypten aus. Und mit den Anschlägen in Paris hat er gezeigt, dass er westlichen Ländern Tod und Verderben bringen kann. Das macht die Notwendigkeit der Bekämpfung dieser Organisation noch dringender. Aber die beteiligten Länder müssen verstehen, dass der Kampf nicht 2016 beendet ist, sondern einen langen Atem erfordert.“

„Sud-Ouest“ (Bordeaux):

„Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass der IS territorial gesehen auf dem Rückzug ist. Sein Anziehungskraft aber bleibt ungebrochen. Und (IS-Chef Abu Bakr) al-Bagdadi kann behaupten, dass dieser Kampf allein gegen alle die Dschihadisten ‚reinigt und stärkt‘ (...). Der IS hat das ganze Jahr 2015 über seine furchtbare Macht bewiesen, überall den mörderischen Wahn der ‚Verrückten Gottes‘ zu wecken und Anschläge weit entfernt von seinen Rückzugsgebieten zu organisieren und anzuordnen.“