Landespolitik

Mehr Standorte für Pflichtschulabschluss

Symbolbild.
© Julia Hammerle

Innsbruck – Es sind verschiedene Biografien, meist gepaart mit schwierigen Familienverhältnissen, die dazu führen, dass Menschen keinen oder...

Innsbruck –Es sind verschiedene Biografien, meist gepaart mit schwierigen Familienverhältnissen, die dazu führen, dass Menschen keinen oder einen schlechten Bildungsabschluss haben. In Tirol leben derzeit rund 614.700 Menschen, davon haben 172.500 „nur“ einen Pflichtschulabschluss. Dazu kommt, dass laut Statistik Austria in Österreich jährlich rund zwei Prozent der Vierzehnjährigen die Pflichtschulzeit ohne Abschluss verlassen und auch im Folgejahr keine weitere Ausbildung aufnehmen.

Mit Einführung des neuen Pflichtschulabschluss-Prüfungs-Gesetzes vor zwei Jahren bietet das bfi Tirol das Nachholen des Hauptschulabschlusses für Erwachsene an: Seitdem konnten 72 Abschlusszeugnisse übergeben werden. Teilgenommen haben bis dato allerdings 285 an den Lehrgängen – 173 erreichten zumindest einen Teilabschluss. „Die Altersgruppe der Schüler ist breit gefächert, unsere Teilnehmer sind zwischen 18 und 55 Jahre alt“, erklärt Hanna Lindmayr, Leiterin der Abteilung Bildung am bfi Innsbruck. Die Kurse dauern zwischen zwei und drei Semestern, Teilnahme und Bücher sind kostenlos.

Derzeit werden in Tirol drei Abendkurse in Innsbruck und Kufstein sowie zwei Tageskurse in Innsbruck durchgeführt. Mit diesem Jahr soll ein weiterer Standort – in Imst – dazukommen: „Für viele sind unsere Kurse die einzige Chance, den Hauptschulabschluss doch noch nachzuholen“, sagt Trainerin Maria Waser. Genutzt wird dieses Angebot u. a. auch von Menschen mit Migrationshintergrund (67 Prozent), oft sind auch Flüchtlinge mit guten Deutschkenntnissen dabei: „Ein positiver Pflichtschulabschluss ist die Eintrittskarte in eine Lehre, ein Berufsleben“, so Lindmayr.

Ohne Pflichtschulabschluss steigt das Risiko, arbeitslos zu sein und ein Sozialfall zu werden. Zuletzt gab es Diskussionen um die Verlängerung der Förderperiode bis 2017, aktuell ist diese jedoch nicht gefährdet. (lipi)

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