„Wohlstandskranker“ Texaner wehrt sich gegen Auslieferung an die USA
Fort Worth (Texas) (APA/dpa) - Der Amerikaner Ethan Couch, der vor zwei Jahren betrunken vier Menschen totgefahren hatte und wegen „Wohlstan...
Fort Worth (Texas) (APA/dpa) - Der Amerikaner Ethan Couch, der vor zwei Jahren betrunken vier Menschen totgefahren hatte und wegen „Wohlstandskrankheit“ mit Bewährung davon kam, bekämpft seine Auslieferung aus Mexiko. Der heute 18-Jährige war vor mehreren Wochen mit seiner Mutter aus den USA geflohen. Am Montag wurden die Beiden dann im Urlaubsort Puerto Vallarta festgenommen.
Mutter und Sohn waren eigentlich bereits am Mittwoch in den USA zurückerwartet worden, legten aber nach Angaben des Senders CNN Einspruch gegen die Auslieferung ein. Das könnte ihre Rückkehr wochenlang verzögern, wie Rechtsexperten erläuterten.
Couch war 16, als er sich mit 2,4 Promille Alkohol im Blut ans Steuer setzte und drei Frauen und einen Mann bei einem durch ihn verursachten Unfall tötete. Seine Anwälte machten erfolgreich geltend, dass er an „Affluenza“ leide: Als verwöhntes Kind reicher Eltern seien ihm nie Grenzen aufgezeigt worden. So kam Couch mit zehn Jahren Bewährung davon - ein Urteil, das in den USA Hohn, Zorn und Unverständnis ausgelöst hatte. Couch floh mit seiner Mutter nach Mexiko, nachdem ein Video aufgetaucht war, dass ihn auf einer Bierparty zeigte.
Zwar hat er schon allein mit seiner Flucht gegen Bewährungsauflagen verstoßen. Aber er müsste derzeit nach texanischem Recht im Fall seiner Auslieferung nur eine kurze Haftstrafe - bis zu seinem 19. Geburtstag im April - befürchten. Das liegt daran, dass ihm seinerzeit nach dem Jugendstrafrecht der Prozess gemacht wurde. Die Staatsanwaltschaft will jedoch versuchen, seinen Fall jetzt vor ein reguläres Gericht zu bringen. Dann könnte die Strafe höher ausfallen.