Griechenland

Wintereinbruch in der Ägäis: Risiko für Bootsflüchtlinge enorm

Die Verzweiflung ist groß: Trotz der winterlichen Bedingungen wagten in den letzten Tagen auch noch viele Flüchtlingsfamilien die Überfahrt.
© X03162

In Athen kamen am Donnerstag erneut rund 3.600 Menschen von den griechischen Inseln an. Die Überfahrt von der Türkei auf die Eilande ist aufgrund stürmischer und eisiger Winde derzeit sehr gefährlich.

Piräus - Der Flüchtlingszustrom von der Türkei nach Griechenland hält an: Donnerstagfrüh kamen gut 3.600 Menschen im Hafen von Piräus an. Sie waren in den vergangenen Tagen von der Türkei auf die griechischen Inseln Samos, Chios und Lesbos übergesetzt, wie die Küstenwache mitteilte. Fast alle wollten weiter nach Westeuropa, großteils stammten sie aus Syrien, berichteten Reporter, die Flüchtlinge befragten.

„Wer es heute versucht, macht einen großen Fehler“

Die Küstenwache und die Beamten der europäischen Grenzagentur Frontex, die auf den Inseln der Ostägäis stationiert sind, sind alarmiert, denn in ganz Griechenland ist am letzten Tag des Jahres der Winter eingebrochen. In der Ägäis wehen stürmische Winde. Die Thermometer auf Lesbos zeigten tagsüber Werte um dem Gefrierpunkt. „Wer heute versucht (aus der Türkei) rüber zu kommen, macht einen großen Fehler“, sagte ein Offizier der Küstenwache aus der südlich von Lesbos liegenden Ostägäisinsel Chios.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks (UNHCR) kamen seit Jahresbeginn bis zum 29. Dezember 847.819 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei nach Griechenland. Täglich kämen mindestens 3.000 Menschen hinzu, teilte die Regierung in Athen mit. (APA/dpa)

Verwandte Themen