Weltweite Neujahrsfeiern unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen
München/Dubai (APA/AFP/dpa) - Spektakuläre Feuerwerke, ein Großbrand in Dubai und eine Terrorwarnung in München: Millionen Menschen haben in...
München/Dubai (APA/AFP/dpa) - Spektakuläre Feuerwerke, ein Großbrand in Dubai und eine Terrorwarnung in München: Millionen Menschen haben in der Silvesternacht - teilweise wohl nicht ganz ungetrübt - das neue Jahr begrüßt. In allen europäischen Hauptstädten galten verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Am Wiener Silvesterpfad waren rund 600.000 Menschen unterwegs.
Nach Angaben der Behörden plante die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu Silvester ein Selbstmordattentat in München. Das Bundeskriminalamt habe die bayerische Polizei darüber informiert, dass „vonseiten des IS“ ein Anschlag geplant sei, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am frühen Freitagmorgen. Der Hauptbahnhof und der Bahnhof im Stadtteil Pasing wurden vorübergehend gesperrt, die Polizei warnte vor größeren Menschenansammlungen.
Der Hinweis stamme von einem „befreundeten Nachrichtendienst“, sagte Herrmann. Als Anschlagsziele galten demnach die beiden Bahnhöfe. Nach Angaben des Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä gab es Hinweise auf einen Selbstmordanschlag. Die Ermittler gingen von „fünf bis sieben“ Tätern aus. Der Hinweis sei „sehr konkret“ gewesen, sagte Andrä. Alle verfügbaren Kräfte seien mobilisiert worden, etwa 550 Beamte seien in München im Einsatz. Es seien bisher keine Verdächtigen festgenommen worden. Zwei Stunden nach Mitternacht sehe die Polizei die Lage bereits etwas „entspannter“, sagte Andrä.
In Berlin feierten unterdessen hunderttausende Menschen friedlich und ausgelassen auf der etwa zwei Kilometer lange Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Den Reigen der großen Silvesterfeiern rund um den Globus hatte zuvor Sydney eingeläutet. Dort tauchten um Mitternacht tausende Feuerwerkskörper die Harbour Brigde und das berühmte Opernhaus der australischen Millionenstadt in bunte Farben.
Weltweit fanden die Feiern unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt, teils wurden sie aus Furcht vor Anschlägen sogar abgesagt. In Brüssel annullierten die Sicherheitsbehörden angesichts einer akuten Bedrohungslage das Feuerwerk und alle anderen öffentlichen Feierlichkeiten.
Auch in Frankreich herrschte eineinhalb Monate nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten Sorge vor Attentaten zu Silvester. 100.000 Polizisten waren landesweit im Einsatz. Der französische Präsident Francois Hollande warnte in seiner Neujahrsansprache, dass die Terrorgefahr für Frankreich nicht vorbei sei. Die Bedrohung sei „sogar auf ihrem höchsten Niveau“.
An der großen Feier auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees hielt das Pariser Rathaus aber fest, wenn auch in abgespeckter Form. So wurden ein geplantes Feuerwerk gestrichen und eine Lichtershow auf dem Triumphbogen gekürzt.
In Wien lockte die 26. Ausgabe des Silvesterpfads zahlreiche Menschen in die Innenstadt. Insgesamt waren laut Veranstalter Stadt Wien Marketing rund 600.000 Besucher auf dem Open-Air-Areal unterwegs, um den Jahreswechsel zu begehen. Der Auftakt erfolgte um 14.00 Uhr, um 2.00 Uhr war die Party zu Ende. Nennenswerte Zwischenfälle gab es laut Veranstalter keine. Auch in Wien waren im Vorfeld die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.
In der Innenstadt von London waren zu Silvester rund 3.000 Beamte im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. In Italien wurden Feuerwerke auch wegen des Smogs verboten. Der wichtigste Platz Russlands, der Rote Platz in Moskau, blieb in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausgelassener war die Stimmung am Copacabana-Strand im brasilianischen Rio de Janeiro, wo etwa zwei Millionen Menschen das neue Jahr einläuteten.
In Dubai wurden die Feierlichkeiten von einem Großbrand überschattet. 16 Menschen wurden bei einem Feuer in dem 63-stöckigen Address Downtown Hotel verletzt. 14 von ihnen erlitten nur leichte Blessuren. Über mehrere Stockwerke schlugen riesige Flammen an dem Gebäude hoch, doch konnten laut Polizei alle Hotelgäste evakuiert werden. Das spektakuläre Feuerwerk mit Lasershow an dem nahe gelegenen Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, fand trotz der weiterhin lodernder Flammen statt.