Skispringen

Schickt die FIS die Skispringer in die Wüste? Nächster Stopp: Dubai

Ohne seinen Sanktus geht im Skispringen wenig: FIS-Renndirektor Walter Hofer.
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Das Skispringen entwickelt sich ständig weiter. Der Kärntner Walter Hofer, Renndirektor der FIS, denkt auch an die Wüste.

Innsbruck – Trotz der frühlingshaften Temperaturen in den vergangenen Tagen und Wochen kann auf den vier Schanzenanlagen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofs­hofen gesprungen werden. Während der Blick bei den alpinen und den nordischen Kollegen in der Loipe stets bangend an Himmel und Thermometer hängt, sind die Weitenjäger mittlerweile gut gerüstet. Dank modernster Technik sei man laut FIS-Renndirektor Walter Hofer mittlerweile unabhängig vom Wetter: „Wir sind in der Lage, eine Schanze bei Plusgraden 10 bis 15 Tage lang zu präparieren.“

Die Anlaufspur werde zudem mit einer Kühlanlage auf die benötigte Temperatur gebracht. „Wenn das System funktioniert, haben wir keine Probleme“, erklärte der Österreicher. „Wir wollen auf Schnee anfahren, über Schnee springen und auf Schnee landen. Aber wir brauchen keine Winterlandschaft.“

Walter Hofer dreht fleißig mit am Rad des Fortschrittes, es gibt viele Ideen: „Wir wollen den Weltcup-Kalender weiter ausbauen. In Mittel- und Osteuropa bis nach Asien sind wir inzwischen sehr gut vertreten. In Zukunft sollen auch Wettbewerbe in Südkorea und China stattfinden und auch Nordamerika wollen wir wieder stärker einbinden“, so Hofer gegenüber der Sport Bild. Der Umstand, dass Skispringen als Freiluft-Sportart stets auch von Wind und Wetter abhängig ist, führte auch schon zu futuristisch anmutenden Ideen: „Es gab Pläne einer Skisprunghalle in Dubai und auch ein Springen in einem Fußballstadion hätte seine Reize.“

Zuletzt übte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel Kritik am Regelwerk des Skispringens: „Das Hin-und-her-Geschiebe mit den Gates (Anlaufluken, Anm.) und dazu noch Kompensationspunkte, das ist Quatsch“, so der Tiroler. Für Schröcksnadel sorgen diese Regeln für Verwirrung. „Das versteht kein Mensch“, sagte der ÖSV-Chef markig.

FIS-Renndirektor Walter Hofer will das allerdings nicht so stehen lassen, die Information der Zuschauer im Sprungstadion sei durch die Laserlinie gewährleistet. Und die TV-Zuseher seien ohnehin durch die Kommentatoren und Einblendungen auf dem aktuellen Stand: „Die Sportart entwickelt sich weiter. Der rote Faden ist aber immer ausgerichtet auf Chancengleichheit und Fairness.“ (APA, dpa)

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